Mittwoch, 24. Juli 2019
Stolen Lives
Regie: Anders Anderson
Die Kinderleiche in der Kiste...
Der kleine Sohn (Ty Panitz) des Polizisten Tom Adkins (Jon Hamm) verschwindet im Jahr 2001 spurlos beim Besuch in einem Diner. Sein Vater liess ihn nur wenige Minuten alleine am Tisch sitzen, weil er zur Toilette musste. Dieses tragische Ereignis ist jetzt 8 Jahre her, die Ehe zwischen Tom und seiner Frau Barbara (Rhona Mitra) ist seit diesem Verlust brüchig geworden.
Als auf einer Baustelle eine alte Kiste ausgegraben wird, findet man das Skelett eines Kindes. Zunächst glauben er und seine Frau, es handle sich um ihren Jungen. Doch die anschliessenden Untersuchungen zeigen, dass das Skelett schon etwa 50 Jahre unter der Erde gelegen haben muss. Tom hat Ambitionen den damaligen Mordfall aufzuklären, denn es gibt erstaunliche Parallelen. Ein Spielzeug in dieser Kiste erinnert Tom daran, dass sein Junge das gleiche Spielzeug hatte. Bei seinen Recherchen stößt er auf die traurige Geschichte des Familienvaters Matthew Wakefield (Josh Lucas), dessen Frau im Jahr 1959 Selbstmord beging.
Nun ist der arbeitslose Mann mit seinen drei Söhnen Mark (Graham Philipps), Luke (Christian Bender) und dem jüngsten John (Jimmy Bennett) allein. Er muss das Haus verlassen und versucht bei seinen Verwandten eine Zeitlang unterzukommen. Doch sein Schwager kann nur Zwei seiner drei Söhne nehmen. Schweren Herzens verlässt Matthew seine zwei Söhne und fährt mit dem etwas behinderten John weiter auf der Suche nach Arbeit.
Tatsächlich findet er in einer Kleinstadt eine Anstellung auf dem Bau. Mit seinen Arbeitskollegen, dem Schweden (Holt McCallany) oder dem Professor (James Van der Beek) kommt er prima klar, doch der kleine John, der auf dem Baugelände ständig dabei ist, ist dem Chef bald ein Dorn im Auge. Matthew bekommt die Order den Jungen nicht mehr mitzubringen. Etwas Hoffnung keimt auf, denn die junge verheiratete Rose Montgormery (Morena Baccarin) hat ein Auge auf ihn geworfen und es besteht vielleicht die Möglichkeit, dass John tagsüber eine Bleibe hätte. Doch soweit kommt es gar nicht, der Junge verschwindet spurlos...
"Stolen Lives" hat Alternativtitel im Angebot, auch unter den Titeln "Stolen" oder "Boy in the Box" ist der Film von Anders Anderson aus dem Jahr 2009 bekannt.
Der Film ist eine Art rätselhafte Verbrecherjagd nach einem Serienmörder, der kleine Kinder ermordet und zwar über einen Zeitraum von ca. 40 Jahren. Dabei hat der Polizist, dessen Kind verschwunden ist, plötzlich die Chance durch einen ähnlich gelagerten Fall, der viel früher geschah, Licht ins Dunkel zu bringen.
Daher spielt sich der Film auf zwei Zeitebenen ab und beleuchtet das Schicksal von zwei Vätern. Die Erzählweise des Films ist eher langsam und folgt besonders in der Rückblende auf das Jahr 1959 den Gesetzen des Dramas.
Freunde von actionreichen Thrillern werden vielleicht von diesem Film nicht restlos angetan sein. Mir hat der Film aber dennoch gut gefallen, er bietet eine Menge interessanter Figuren und lässt sich Zeit die Geschichte aufzuklären.
Auch handwerklich bewegt sich ruhige, geheimnisvolle Thriller auf sehr hohem Niveau, so überzeugt insbesondere auch der Schnitt durch kreative Übergänge zwischen den verschiedenen Handlungszeiten.
Durch die Rückblende in das ländliche Amerika der 50er Jahre erinnert "Stolen Lives" ein bisschen an Clint Eastwoods hervorragenden "Der fremde Sohn".
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
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