Mittwoch, 24. Juli 2019

The Chaser

























Regie: Na Hong-jin

Das Duell der Nacht

Joong-ho (Kim Yun-seok) war mal ein korrupter Bulle, wurde aber vom Dienst suspendiert. Inzwischen verdient er gutes Geld als Zuhälter. Doch einige der Mädchen sind verschwunden. Joong-ho vermutet, dass sich die Mädchen entweder aus dem Staub gemacht haben oder aber von einem geschäftstüchtigen Freier verschleppt wurden, der die Mädchen verkauft.
Um die Kassen zu füllen arbeitet der Ex-Bulle mit kriminellen Mitteln, so etwa sollen arglose, aber auch gut situierte Freier danach noch um ein bisschen Geld erpresst werden. Die junge, alleinerziehende Mutter Mi-jin (Seo Yeong-hie) ist das einzige verfügbare Callgirl, auf dass er heute Abend zurückgreifen kann. Da meldet sich auch ein junger Mann, der die Dienste eines Mädchens will. Bald sitzt Mi-jin im Auto von Young-min (Ha Jung-woo) und begleitet ihn in seine Wohnung. Dieses Haus liegt in einer ruhigen Straße, ein hügeliges Gelände umgibt das Gebäude. Joong-ho hat inzwischen herausgefunden, dass immer vorher dieser eine Freier bei ihm angerufen hat, bevor eines seiner Mädchen verschwand. Der vorher ausgemachte Handyanruf von Mi-jin, wo sie sich befindet, bleibt aber aus. Noch ahnt keiner, dass der junge Typ ein gestörter, krankhafter Serienkiller ist und Joong- ho sein Verfolger...

Zwischen September 2003 und Juli 2004 wurde Seoul von einer erschreckenden Mordserie heimgesucht. Ein ehemalige Häftling tötete 21 Menschen, vor allem Prostituierte. Er zerstückelte und verspeiste die Leichen. Dieser in Südkorea extrem bekannte Fall diente als Grundlage für Na Hong-jins Regiedebüt "The Chaser", der ganz in der Tradition eines weiteren hervorragenden Serienkillerfilms aus Südkorea "Memories of a Murder" von Bong Joon-ho steht.
Beide Werke ähneln sich vor allem dadurch, dass sie das Thema unkonventionell und weit entfernt von den sonstigen gängigen Strukturen dieses Genres inszenierten.
In beiden Filmen kommt auch die Polizei extrem schlecht weg: Ein durchgeknallter, prügelnder Haufen von korrupten Zeitgenossen und extrem unfähig effiziente und erfolgreiche Polizeiarbeit zu leisten. Zudem sitzt diesen Chaoten immer auch ein völlig bornierter Staatsanwalt im Nacken.
So wird der Zuhälter in die Rolle des Verfolgers gedrängt und durch neonglitzernde Straßenschluchten, verwinkelte Gassen und versiffte Hinterhöfe begibt er sich auf die Suche nach dem eher unscheinbaren Mörder und dem eventuellen Opfer...
Ein sehr spannender Genrebeitrag...
Bewertung: 8 von 10 Punkten.

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