Mittwoch, 24. Juli 2019

The Prodigy

























Regie: Nicholas McCarthy

Miles hat Besuch...

Mit "The Pact" (2012) und "At the Devils Door" konnte sich Horror-Regisseur Nicholas McCarthy bereits eine Fangemeinde im Genre aufbauen. Sein dritter Film "The Prodigy" ist mit einem Einspielergebnis von ca. 20 Millionen Dollar seine bisher erfolgreichste Arbeit.
Dabei erfindet McCarthy mit "The Prodigy" sicherlich das Rad nicht neu, aber er schafft eine Bereicherung in der Sparte böser oder besessener Kinder. Kleine Satansbraten im Kino sind nicht neu, bereits in den 50er Jahren durfte man sich an der Bosheit der 10jährigen Rhoda Penmark in Mervyn LeRoys "Böse Saat" erfreuen. Dann kamen Miles und Flora im "Schloß des Schreckens". In den 60ern kamen die bösen Kinder sogar im Rudel - in Wolf Rillas "Dorf der Verdammten". 1968 wurde mit "Rosemarys Baby" der Teufel geboren und ein paar Jahre später sah der Kinogänger dieses Monster in "Das Omen". Vorher aber schlüpfte er noch in den Körper des Teenagers Regan - da konnte nur noch "Der Exorzist" helfen.
Wir erinnern uns an den kleinen Toshido mit seinem kranken Gurgeln in "The Grudge". Auch "Das Waisenhaus" irgendwo in Spanien brachte nicht nur nette Kids zum Vorschein. Mehr böse Kinder gabs in "Ein Kind zu töten" - auf einer spanischen Ferieninsel. In den letzten Jahr versetzte uns der "Fall 39" oder "Orphan" in Aufregung - und als "The Prodigy" präsentiert Regisseur McCarthy den kleinen Miles, der mit Jackson Robert Scott perfekt besetzt wurde.
Der kanadisch-amerikanische Film fängt mit einer Szene im ländlichen Ohio an. Dort hat sich ein Serienkiller (Paul Fauteux) am Abend des 22. August 2010 in einem Haus verschanzt, dass von Polizisten umstellt wird. Im Laufe der Erstürmung des Hauses durch diese Spezialeinheit wird der Killer gezielt erschossen und im gleichen Augenblick wird in Pennsylvania ein kleiner Junge geboren. Die Eltern (Taylor Schilling und Peter Mooney) sind irre stolz auf den kleinen Miles. Schon bald bemerken die Eltern, dass das Kleinkind hochbegabt ist. Er lernt viel schneller als andere Gleichaltrige, findet aber keinen Zugang zu anderen Kindern. Und er tickt auch ein bisschen anders. Sehr merkwürdig finden die Eltern die schwere Verletzung die sich Babysitterin Zoe (Elisa Moolecherry) zuzog, als sie auf Miles aufpasste und eigentlich kann nur Miles selbst diesen fiesen Streich gemacht haben, aber der kann sich an nichts erinnern. Nach der Konsultierung mit der Psychologin Dr. Strasser (Paula Bodreau) und Arthur Jacobsen (Colm Feore), einem Experten für Wiedergeburt und Reinkarnation ist zumindest für die Experten klar, dass eine zweite Persönlichkeit im Körper von Miles eingezogen ist und der will dort bleiben, weil er noch etwas auf der Erde erledigen will. Der Vater hält dies für einen völligen Schwachsinn, die Mutter hadert - doch dann verschwindet der von der ganzen Familie geliebte Hund Talulah spurlos...




Leider gibts bei mir immer einen Abzug für die Filme, in denen Tiere ein Leid geschieht. Natürlich nicht in Wirklichkeit, sondern es gehört zur Dramaturgie und es ist nur ein Film, aber ich rege mich dann so auf, dass ich am liebsten abschalten will. Die Szene hat es wirklich in sich und nun ist der Film auch bereits auf seinem Höhepunkt angelangt. Es geht darum den kleinen Miles von seinem ungebetenen Gast zu erlösen. Und dafür tut seine Mom alles, sie ist sogar bereit für....McCarthy hat es sich nicht nehmen lassen am Ende noch einen ganz fiesen Schlußpunkt zu setzen. Wie es dazu kommt ist zwar etwas absonderlich, denn vor dieser geglückten Endszene kämpft "The Prodigy" bei der Begegnung mit "Margaret" (wird von Brittany Allen gespielt)  für mch ein bisschen um seine Glaubwürdigkeit. Aber in der Gesamtschau ist "The Prodigy" auf alle Fälle ein ganz gut gemachter Horrorfilm mit einem klasse Kinderstar.




Bewertung: 7 von 10 Punkten. 

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