Regie: Paul W.S.Anderson
Gefangen im unterirdischen Laborkomplex
Gute Grundlage, holpriges Gerüst: Resident Evil ist ursprünglich ein Videospiel aus Japan mit dem Namen "Biohazard". Das Spiel konnte sich weltweit etablieren und gilt als Inbegriff des Survival-Horror-Genres.
Constantin sicherte sich die Verfilmungsrechte und engagierte den Zombie-Urvater George A. Romero mit der Adaption. Sein Drehbuchentwurf fiel allerdings bei Produzent Bernd Eichinger durch und Paul W.S.Anderson (Alien vs Predator, Event Horizon) trat seine Nachfolge an. Anderson war bemüht die subversiven Ideen eines Romero drastisch zu mindern, um die von den Produzenten gewollten FSK 16 Einstufung zu erreichen.
Der Film lief dann an der Kinokasse ganz ordentlich, wurde von der Kritik jämmerlich verrissen und hat sich dennoch in den 7 Jahren seiner Existenz ein bisschen Kultpotential geschaffen.
Die Ausgangsidee ist schon extrem spannend:
In einer geheimen unterirdischen Entwicklungseinrichtung "The Hive", betreibt der Megakonzern "Umbrella Corporation" geheime Forschungen mit höchst gefährlichen biologischen Stoffen. Beim Verlassen eines dieser abgeschotteten Labors schleudert eine unbekannte Person ein Reagenzglas durch den Raum. Der Inhalt ergießt sich auf den Boden und der Alptraum beginnt:
Die Alarmsirene wird aktiv. Hunderte von Mitarbeitern sind in grösster Panik und alle rennen Richtung rettender Ausgang. Vergeblich. Keiner von ihnen kann das Gebäude mehr verlassen. Der Zentralcomputer, die Red Queen hat alle Türen und Fahrstühle verschlossen, um zu verhindern, dass das T-Virus an die Oberfläche gelangt.
Nach wenigen Augenblicken ist im gesamten Gebäudekomplex kein Mensch mehr am Leben.
Szenenwechsel: Spence (James Purefoy) und Alice (Milla Jovovich)waren durch eine Nervengift bewusstlos, wachen auf und leiden an Amnesie.
Ein von der Umbrella Corporation beauftragtes bewaffnetes Team dringt ins Haus ein, Beide werden mitgenommen und den ausser Kontrolle geratenen Zentralcomputer abzuschalten. Dem Team gelingt es, den Zentralcomputer, der auch in der Gestalt eines Kindes auftaucht, trotz einer perfiden Laserwaffe, die Körper halbieren kann, abzuschalten.
Doch der Rückweg ist durch Zombies, mutierte Dobermänner, durch ein ekliges Monster mit Megazunge, durch eine beissende Heike Makatsch sowie durch eingene Sabotage erschwert.
Selbst die toughe Rain (Michelle Rodrigues), eine weitere Seelenverwandte von Private J. Vasquez aus Alien 2, ist am Verzweifeln...
"Resident Evil" ist ein recht unterhaltsamer Horrortrash, vorausgesetzt man hat keine grossen Erwartungen ein Genremeisterwerk zu sehen. Der Film funktioniert aber für kurzweiligen Mitternachts-Moviehorror. Punkten kann der Film durch die klaustrophobische kalte fast seelenlose Atmosphäre in diesem kalten Unterirdischen Labor. Schwachpunkt sind eindeutig die Figuren, die hier das ultimative Survival Training absolvieren. Lediglich die beiden Frauenfiguren sind nicht so ganz farblos. Da hätte man sicher sehr viel mehr an Stimmung rüberbringen können, wenn die Protagonisten nicht gar so eindimensional und damit auch uninteressant gezeichnet wären.
Das Gesetz des Genres ist ja eindeutig: Je besser die Figuren gezeichnet sind, desto eher funktioniert das Mitfiebern.
Wertung: 8 von 10 Punkten
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