Donnerstag, 22. November 2012

Silent Hill



Regie: Christophe Gans

Horror in der Parallelwelt

Nach dem in Actionkreisen sehr geschätzten Genrefilm "Crying Freeman" und dem kommerziell erfolgreichen Historienhorror "Pakt der Wölfe" wagte sich der französische Filmemacher Christophe Gans mit seiner dritten Arbeit an die eigentlich meistens als sehr heikel geltenden Videospielverfilmungen (aus Japan, sehr beliebt und sehr kultig) heran: Silent Hill ist so düster wie die Vorbilder "Ring" oder "Dark Water" und spielt in verschiedenen Dimensionen in einer Geisterstadt namens Silent Hill. Durch einen verheerenden Kohlebrand und noch anhaltendem aktiven unterirdischen Feuer ist die Zufahrt zu diesem Ort verboten.
Die junge Mutter Rose (Radha Mitchell) schafft es trotzdem mit ihrer Adoptivtochter Sharon (Jodelle Ferland) gegen den Willen ihres Mannes (Sean Bean), der ihr nachfährt, dorthin zu gelangen. Grund für diese Höllenfahrt: Sharon schlafwandelt jede Nacht, ist von Alpträumen in Verbindung mit diesem Silent Hill geplagt und malt bedrückende Bilder von einer Feuerbrunst und brennenden Menschen.
Auf dem Weg zu diesem Geisterort werden die beiden von einer neugierigen und Verdacht schöpfenden Polizistin (Laurie Holden) verfolgt, was zu einem Unfall führt. Rose ist kurz bewusstlos, als sie aufwacht ist Sharon spurlos verschwunden. Der Ort selbst befindet sich allerdings für unsere Protagonistin in einer Art zweiten Ebene oder Dimension, einer perfiden Parallelwelt mit mysteriösem Nebel und herabfallender Asche. Rose sucht und sucht, dann heulen Sirenen auf, ein Startschuss für entsetzliche Kreaturen und Monster in den Straßen und Gassen...ein unfassbares Grauen geht um.


Immerhin, eine obskure Sekte um die Führerin Christabella (Alice Krige, bekannt als Borg-Queen aus Star Trek) lebt hier, was sehr seltsam ist und sie sind sehr schnell dabei im "Hexenverbrennen".
"Silent Hill" wurde zwar ein finanzieller Erfolg, er fiel allerdings bei der Filmkritik eher durch und dem Popcorn-Kinopublikum war die Handlung sicherlich zu wirr, sowohl Handlungs- als auch Spannungsaufbau möglicherweise zu komplex.
Allerdings hat der Film gute Voraussetzungen beim Zielpublikum in einer retrospektiven Sicht nachträglich als angehender Klassiker gut zu punkten: Kultpotential hat dieser Film auf alle Fälle, die Settings sind wirklich gut gelungen, atmosphärisch düster bis klaustrophobisch wegen dieser vielen engen und verschlossenen Räume, weiten Korridoren und X Alternativen von Schlüsseln in der zitternden Hand, mit denen Rose versucht sich vor teuflischen Verfolgern einzuschliessen und in Sicherheit zu bringen, aber welcher dieser verdammten Schlüssel ist der richtige ?
Der Film spielt diese unheimliche Atmosphäre mit etlichem "Hellraiser" Flair gekonnt aus, das Auftauchen der Sekte wirkt zwar ein bisschen wie ein Stilbruch, ähneln sie doch der Meute im Hammer Film "The Witches", aber dramaturgisch fügt sich alles durchaus gut in die abgefahrene Story.
Könnte wirklich in der Wertschätzung steigen....

Bewertung: 7 von 10 Punkten

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