Sonntag, 25. November 2012

Frankensteins Rache



 

Regie: Terence Fisher

Schöpfer und Geschöpf...

Neben Christopher Lees Dracula Reihe waren auch die Frankenstein Filme ein großer Wurf von Hammer.
Es begann mit "Frankensteins Fluch" im Jahr 1957. Also noch vor der Dracula Wiederaufstehung, die erst ein Jahr später stattfand. Der Erfolg von "Frankensteins Fluch" machte dies möglich und zog auch einige Fortsetzungen nach sich: 1958 entstand "Frankensteins Rache", es folgten "Frankensteins Ungheuer" in 1964, "Frankenstein schuf ein Weib" (1967), "Frankenstein muß sterben (1969) und "Frankensteins Höllenmonster" (1974). Großter Star der Reihe war Peter Cushing als Mediziner des Bösen.
Die meisten dieser Filme wurden von Terence Fisher inszeniert, so auch der zweite Teil "Frankensteins Rache", der dort beginnt, wo Teil 1 endete:
Victor Frankenstein (Peter Cushing) wird wegen der Morde an Professor Bernstein und Justine im Jahre 1860 in Deutschland zum Tode durch die Guillotine verurteilt.
Doch es kommt anders: Anstelle des berüchtigten Barons verliert der Pfarrer, der die letzten Worte sprechen soll, den Kopf unter dem Fallbeil. Eine Bestechung mit den Henkersleuten machte dies möglich. Frankenstein taucht unter und eröffnet in Carlsbruck als Dr. Victor Stein eine Praxis.
Heimlich experimentiert er weiter. Er ist weiterhin besessen von der Idee, wie Gott Leben zu erschaffen. Doch durch die Schaffung eines Monsters wurde dem Genie die Anerkennung als bester Doktor der Welt versagt.
Von den anderen Ärzten der Stadt wird er neidisch angesichts seiner ständig wachsenden Zahl an Patienten argwöhnisch beobachtet.
Der junge Mediziner Dr. Hans Klewe (Francis Matthews) erkennt ihn und durch eine sanfte Erpressung wird er wunschgemäss zu Frankensteins neuem Assistenten und zum Geheimnisträger.
Der verkrüppelte Karl Immelmann (Oscar Quitak) soll durch das Experiment einen neuen, makellosen Körper erhalten. Aus Gliedmaßen, die er über seine Praxis gewinnt, setzt er diesen neuen Körper zusammen. Diesem will er das Gehirn von Karl einsetzen.
Die Operation gelingt vorerst, der neue Karl (Michael Gwynn) ist geboren...






Das eingespielte Team um Regisseur Terence Fisher kreierte in "Frankensteins Rache" genau die Atmosphäre und Spannung, für die auch die anderen Filme aus den Hammer Studios berühmt sind. Was die Kostüme und Settings angeht ist der Film sehr schön ausgestattet.
Einige Fans halten den Film für einen der besten Teile der Frankensteins Reihe. Das Bemerkenswerte an diesen Film ist, dass er sich mehr auf Mary Shelleys Vorlage beruft, denn das Monster ist hier keine deformierte Kreatur, sondern ein Mensch, der jedoch an den Folgen seiner Veränderung leidet. Diese Folgen führen zu dramatischen Konsequenzen.
Auch die Figur des Frankenstein wird vielschichtig beleuchtet. Einerseits gibt er sich als Mann, der sich um das Wohl der Armen und Schwachen sorgt, doch im Grunde ist er vor allem an ihren Gliedmaßen interessiert, die er für seine heimlichen Forschungen braucht. Ein Täuscher, wie die fingierte Hinrichtung belegt, indem ein Pfarrer ermordet wird und auch weiterhin gibt sich der große Akademiker kalt und gefühllos, er will über die Schöpfung triumphieren. Er ist erfolgsorientiert, die Folgen seines Tuns interessieren ihn nicht.
Definitiv ein echtes Hammer-Highlight....






Bewertung: 8 von 10 Punkten.

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