Freitag, 23. November 2012

Fido

  























Regie: Andrew Currie

Schöner Wohnen in Willard...

Es war einmal in den 50er Jahren im idyllischen Kleinstädchen Willard, USA:
Putzige Häuser mit perfektem Garten. Wenn die Männer von der Büroarbeit in ihren blitzenden Straßenkreuzern mit einem Strauß Blumen nach Hause zurückkehren, dann erinnert das an die heile, aber doch so brüchige Welt aus den Douglas Sirk Klassikern. Die gutaussehenden Vorzeigefrauen in bunten Kleidern erwarten ihren Mann dort mit einem sanften Kuß, einem Festmahl und seinem Lieblingsdrink. Alles ist ausgerichtet auf den perfekten Ausklang eines zufriedenstellenden Tages. Doch er winkt ab, weil die Büroarbeit doch so anstrengend war und ausserdem hat er ein Problem, dass erst nach und nach sichtbar wird.
Beim Essen schimpfen die Robinsons (Carrie-Ann Moss und Dylan Baker) über die unmöglichen Nachbarn: Da wäre die keifende alte Mrs. Henderson (Mary Black), die sich ständig beschwert über Timmy, den Sohnemann der Robinsons(KŽSun Ray)beschwert oder über die unmögliche Liason des Mr. Theopolis (Tim Blake Nelson) mit der jungen Tammy (Sandy Bennett), über die sich auch die anderen Nachbarn das Maul zerreissen.
Aber seit neuestem wohnt auch der ehemalige Kriegsheld Mr. Bottoms (Henry Czerny)mit seiner Frau Dee Dee (Jennifer Clement) und Töchterchen Cindy (Alexia Fast) hier und das wertet die Straße doch enorm auf.
Mr. Bottoms ist der Leiter der Sicherheitsabteilung des Konzern ZomCom.
Der Firmenchef Dr. Hrothgar Geiger (Andy Parkin) ist niemand geringerer als ein Retter der Welt. Denn einige Zeit vorher musste die Menschheit die ZZombiekriege führen. Ein erbitterter Kampf, den man schliesslich durch Geigers bahnbrechende Erfindungen, bsp. die Einzäunung der Städte oder durch das Zombiehalsband, dass den Appetit der Untoten verhindert, gewinnen konnte. Durch diese Errungenschaften des sorgenfreien Lebens durch Abgrenzung kann diese perfekte Idylle der 50er Jahre aufrechterhalten werden. Tja, die Kids üben in der Schule sogar das Schiessen und alle normalen Bürger haben inzwischen einen Zombie als eine Art Arbeiter und Haustier in der Familie.
Nur die merkwürdigen Robinsons nicht. Ein Umstand, den die gepeinigte und vernachlässigte Helen Robinson nicht mehr länger ertragen kann. Spontan bestellt sie einen Hausbutlerzombie (Brian Connolly), der bald auf den Namen Fido hört. Aber damit fangen die Probleme für die gebeutelten Robinsons erst an..
"Fido", ein Film von Andrew Curie ist ein Movie auf den zweiten Blick. Eine Art Tragikomödie des Horrorfilms mit Zombies und sehnsüchtigen und zwiespältigen Charakteren wie aus den Sirk-Dramen entsprungen.
Der Witz des Filmes funktioniert hintergründig, eher leise und niemals platt und oberflächlich. Der Macher kennt seine Vorbilder, die er miteinander kreuzt und stilsicher miteinander verbindet.

Sogar eine dramatische und kuriose Autofahrt wurde mit Rückprojektoren gefilmt, was natürlich die Nostalgiker besonders freut. Trotz Zombies, die ja für für das progressive Kino der Endsechziger stehen, wirkt der Film wie eine perfekte Retro der 50er Jahre Cinemascope Streifen. Richtig farbig. Und die Darstellung von Carrie-Ann Moss als Vorzeigehausfrau Helen ist natürlich ne Wucht. Eine klare Empfehlung für Genrefreunde, nicht ganz vergleichbar mit "Shaun of the Dead", bei dem man richtig fies ablachen kann. "Fido" funktioniert eher mit einer leichten Melancholie und bietet viel zum schmunzeln...

Bewertung: 8 von 10 Punkten.

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