Freitag, 23. November 2012

Death Race






















Regie: Paul W.S. Anderson

Frankensteins Straßenrennen im Hochsicherheitsknast

Die Handlung von "Death Race" spielt im Jahr 2012, die amerikanische Wirtschaft ist nun doch aufgrund der Wirtschaftskrise zusammengebrochen. Das einzige was steigt sind Arbeitslosigkeit und Kriminalität. Die Verwahrung dieser Straftäter wird in diesen Zeiten folgerichtig in die Hände von privaten Unternehmen übertragen, weil der Staat sich diese Kosten nicht mehr leisten kann.
Terminal Island ist eines dieser Prisons und ein weltweit bekanntes, denn die geschäftstüchtige Chefin Hennessey (Joan Allen darf mal die Sau rauslassen) ist ein Global-Player mit ihren Knackis. Sie lässt regelmässig Todesrennen fahren, die weltweit per Internet und Pay-TV übertragen werden. Dieses Death Race ist modernes Gladiatorentum und Fans zahlen inzwischen für das jeweils dreiteilige Livespektakel mit vielen echten Toten und Verletzten pro Part 99 Dollar, das Gesamtpaket gibts etwas günstiger für 250 Dollar. Die Rennfahrer müssen auf der Strecke nicht nur sich gegenseitig umbringen, sondern auch wie beim Videospiel Waffen und Schilde einfahren; und als besonderen Nervenkitzel hat die böse blonde Frau auf der Strecke noch einige Fallen und weitere Spezialitäten eingebaut.
Zumindest die Quote stimmt und die Knackis sind Feuer und Flamme für diese Rennen, denn derjenige der 5x ein solches Todesrennen gewinnt, der ist ein freier Mann.
Ein gewisser Frankenstein hat bereits viermal gewonnen, unerbittlich gejagt wird er von seinem grössten Widersacher Machine Gun Joe (Tyrese Gibson).
Jensen Ames (Jason Stratham), ein ehemaliger Rennfahrer, der jetzt als verheirateter Mann als Stahlarbeiter seine Brötchen verdient hat, ist frustriert, denn der Betrieb machte Pleite und muss schliessen. An diesen letzten Arbeitstag geht alles daneben, zuerst Schlägereien mit Bullen am Werkstor, dann wird in seinem Haus eingebrochen und seine Frau ermordet. Er selbst wird betäubt und wacht mit einem blutigen Messer in der Hand auf, genau zu der Zeit, als die Polizei den Tatort stürmt. Keine Frage: Er wandert direkt in Terminal Island. Hennessey unterbreitet ihm bald das Angebot Frankenstein zu spielen, da dieser beim letzten Race auf dem Op-Tisch verstorben ist. Darf nur keiner wissen, weil Frankenstein, der immer eine Maske trug, der Quotengarant war. Gemeinsam mit dem Chefmechaniker Coach (Ian McShane) soll das nächste Rennen gewonnen werden....

 Hört sich krude an und das ist es auch. Allerdings ist "Death Race" ein äusserst unterhaltsamer Popcornfilm mit sehr viel Trash- und Grindhouse-Appeal. Wichtige Nebendarsteler sind der Mustang V8 Coupe (Ames Wagen), Dodge Ram (Machine Gun Joes Wagen), Chrysler 300C, 7er BMW ,Trans Am,Buick "Boatail" Riviera, der Jaguar XJS, Porsche 911, 66 Chop und ein Chevrolet Chevelle ausserdem auf dem Beifahrersitz die hübsche Case (Natalie Martinez) aus dem Frauenknast nebenan.
Gute kurzweilige Actionszenen sind vorhanden, die Rennstrecke ist schmutzig, dreckig und konsequent im Müllhalden- und Fabrikgeländelook gehalten. Dirigiert wird alles von "oben" vom Oberschurken, stellvertretend für alle bösen Geschäftemacher der Welt.
Der Regisseur ist der etwas durchgeknalle Paul W.S. Anderson, der vor allem ein Faible für Computerspiele und bereits "Mortal Kombat", "Resident Evil" oder "Alien vs. Predator" verfilmt hat.
Ausserdem drehte er den etwas unterschätzten Sciencefiction "Event Horizon". Die Kritik ist seinen Werken meistens nicht wohlgesonnen, so wurde auch "Death Race" in der Mehrheit eher verrissen.
Wobei ich finde, dass das Remake eines Roger Corman-Films von 1975 "Death Race 2000" gar nicht schlecht gelungen ist. Ein schnörkelloser Genrefilm, der gar nicht mehr zeigen will als harte Männer, schnelle coole Autos, heiße Girls, Waffen, Explosionen, Schlägereien, Muskeln und Klischee-Knastalltag.

Bewertung: 6 von 10 Punkten.

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