Freitag, 23. November 2012

Blood and Chocolate























Regie: Katja von Garnier

Werwölfe light...

Ein kleines Mädchen verliert durch unbarmherzige Mörder ihre Eltern und ihre Geschwister. Auch auf die Kleine wird Jagd gemacht, doch sie überlebt und wächst in der Obhut ihrer Tante Astrid (Katja Rieman) in Bukarest auf. Vivian (Agnes Bruckner) ist nun zu einem hübschen, blonden Teeanger herangewachsen und jobbt in einem Schokoladenladen.
Sie gehört zu den letzten ihrer Art: Seit 5.000 Jahren leben sie bereits unter uns. Einst wurden sie verehrt, doch dann gejagt und fast ausgerottet. Es sind keine Vampire, denn die gibts in "Twilight", sondern Werwölfe. Inzwischen lebt diese stolze Species unerkannt in Bukarest und sie versuchen ihre wahre Identität um jeden Preis zu verbergen. Lediglich in den Vollmondnächten treffen sie sich zu einer gemeinsamen Jagd, um die Stadt von bösen Menschen und Kriminellen zu säubern.
Wer es von den Opfern schafft, den Fluß zu überqueren, der in diesem Wald- und Jagdgebiet liegt, der wird verschont.
Doch das hat noch keiner geschafft.
Auch wenn die heutigen Filmemacher sowohl den Vampir als auch den Werwolf extrem in seiner Natur gezähmt , um nicht zu sagen kastriert hat:
Hunger nach Menschenfleisch hat der Leitwolf Gabriel (Oliver Martinez) und sein kommender Nachfolger Rafe (Bryan Dick) immer noch.
Vivian selbst gehört zu dieser Rasse, bei Ihr überwiegen aber offenbar im Denken mehr menschliche Anteile. Und so bleibt die Romeo und Julia Lovestory (wie auch in Twilight) nicht aus.
Der junge amerikanische Comiczeichner und Weltenbummler Aiden (Hugh Dancy) kommt nach Bukarest, um die örtlichen Legenden, also die Werwölfe, zu erforschen. Er lernt Vivian in einer Kirche kennen (wo denn sonst ?) und verliebt sich in sie (hm...extrem überraschend, hätt ich jetzt nicht im Traum vermutet). Die heimlichen Treffen des Paares werden aber von dem wilden Rafe beobachtet, der darüber seinem Vater Gabriel berichtet. Und der hat ein echtes Problem damit, weil er sich ja laut Brauch von Alters her alle 7 Jahre ein neues Weibchen (Vivian) nehmen muss (und natürlich will) und seiner Alten (Astrid) den Laufpass gibt...

 "Blood and Chocolate" ist ein softer amerikanischer Horrorfilm aus dem Jahr 2007, bei dem die Deutsche Katja von Garnier Regie führen konnte. Die Story beruht auf dem gleichnamigen Roman von Annette Curtis Klause aus dem Jahr 1997. In Deutschland bekam der Film der an der Kasse flppte, den Zusatz "Die Nacht der Werwölfe" verpasst und wurde bei seiner ersten Ausstrahlung in der Glotze von Pro Sieben in Anlehnung an die populären Twilight-Filme raffiniert aus kommerziellen Erwägungen in "Bis(s) zum Vollmond" umgetauft.
Was sogar einigermassen Sinn macht, denn die Filme ähneln sich in ihrer eher zahmen, kuscheligen Art, die im krassen Gegensatz zur klassischen Ausrichtung steht.
Es ist Fakt: Durch diese neue, femininere Sicht verliert der Vampir und auch der Werwolf seinen Schrecken.
Gewinnen tut er dafür - wie im Falle von Twilight - ein meist weibliches Millionenpublikum und für die Protagonisten gibt es Goldene Ottos von Bravo. Mit anderen Worten: Jugendkult - sowohl geliebt und gehasst.
Somit liegt ein Unterschied beider Filme im Erfolg. "Blood and Chocolate" hat nicht besonders gut an der Kasse abgeschnitten. Obwohl der Film nun sicherlich nicht schlechter ist wie "Twilight" -vielleicht sogar durch die tragende Nebenrolle des Rafe noch ein bisschen besser, denn der bringt doch die für meine Begriffe unerlässliche Wildheit und Brutalität ins Spiel.
Möglicherweise fehlt die Identifikation fürs Zielpublikum: Agnes Bruckner bleibt leider farblos und setzt wenig Akzente.
Und vielleicht gelingt ja dieser Erfolg nur dann, wenn die Konstellation sich verändert: Der smarte Boy Aiden hätte vielleicht der Werwolf sein müssen und Vivian sein potentielles Opfer.

Bewertung. 3 von 10 Punkten.

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