Sonntag, 25. November 2012

Turistas



Regie: John Stockwell

Jäger der bald verlorenen Nieren....

Alles sieht nach Sommer, Sonne, Strand und ultimativem Vergnügen aus. Erotische Samba- und Bossa Novaklänge im Hintergrund vermitteln brasiliamisches Flair und cooles Lebensgefühl.
Mit dem Omnibus und einem etwas wahnsinnigen Busfahrer sind die amerikanischen Rucksacktouristen und Geschwister Alex (Josh Duhamel) und Bea Trubituan (Olivia Wilde) und deren Freundin Amy (Beau Garrett) unterwegs in Richtung Nordbrasilien zum Strand und zum günstigen Hotel. Der etwas ältere Alex fungiert als Aufpasser für seine jüngere Schwester. Dann passiert auch schon der vorauszusehende Unfall. Gerade noch rechtzeitig können sich alle Insassen retten, bevor der Crash-Bus endgültig in die Tiefe stürzt. Der nächste Bus kommt leider erst in 10 Stunden. So wartet man auf der Straße gelangweilt und die Drei lernen so die britischen Touristen Finn (Desmond Askew) und Liam (Max Brown) kennen.  Die beiden Jungs sind unterwegs zu dem Strand Brasiliens, wo das Verhältnis zwischen Frauen und Männern 10:1 ist und wo eine, die aussieht wie Giselle Bündchen sogar zu den weniger attraktiven Frauen gehört. Die Australierin Pru Stagler (Melissa George) ist ebenfalls eine der Wartenden und hat immerhin ein paar portugiesische Sprachkenntnisse. Sie schnappt zufällig auf, dass ganz in der Nähe eine Bucht sein soll, wunderschön - sogar mit Strandbar und Disco. Nichts wie hin...es gibt schliesslich besseres als auf einen Bus zu warten. Doch die armen Bewohner des Dorfes locken die unbedarften Touris in eine Falle, wovon die Betäubung durch die Drinks und das Ausrauben noch das kleinste Übel darstellt. Ein blondes Schwedenpaar, dass ebenfalls dort war, wird von Einheimischen wie erlegtes Wild in den Dschungel entführt. Das sieht nicht gut aus...
John Stockwells etwas kruder Horrorthriller um einen Organhändlerring punktet vor allem durch eine stimmungsvolle Location, durch ein gutes Timing an Spannung und durch eine beklemmende Auswegslosigkeit, die im krassen Gegensatz zu den klasse Landschaftsaufnahmen steht.
Leider ist das Böse personell sehr überzeichnet und wirkt durch diese Übertriebenheit merkwürdig grotesk, was nicht alleine daran liegt, dass der Bösewicht mit seinem Skalpell so aufgesetzt seine wahnsinnige Philosophie vom "Gleichgewicht" und einem für ihn gerechteren Globalismus darbietet. Ein psychopathischer Robin Hood der Neuzeit ? Jedenfalls wurde der Film nicht nur in Brasilien zum Thema Fremdenfeindlichkeit diskutiert. 

Bewertung: 6 von 10 Punkten.

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