Regie: Freddie Francis
Hammer Horror während der 68er...
Aufgrund des ausserordentlich grossen Welterfolgs der Terence Fisher Filme "Dracula" und "Blut für Dracula" (der eigentlich 2. Teil der Hammer Dracula Serie "Dracula und seine Bräute" fällt da durch das Fehlen von Christopher Lee etwas aus dem Rahmen) waren diverse Fortsetzungen natürlich vorprogrammiert.
1968 wird "Draculas Rückkehr" in den Lichtspielhäusern dieser Welt eingeleitet. Da Stamm-Regiesseur Fisher keine Zeit hatte, inszeniert Freddie Francis. Francis war bereits zuvor ein mehr als geschätzter Kameramann, der für die Bilder von Meisterwerken wie "Schloss des Schreckens", "Der Weg nach oben", "Söhne und Liebhaber" oder "Samstag Nacht bis Sonntagmorgen" verantwortlich zeichnete und später in vielen Filmen von David Lynch die Cinematographie gestaltet. Im Laufe der Zeit avancierte er zu einem der größten Kameramänner des Films und wurde sowohl für "Söhne und Liebhaber" als auch für "Glory" mit dem Oscar ausgezeichnet.
Fortsetzungen haben ja meistens einen schweren Stand, vor allem wenn die Vorgänger solch einen grossen Ruf geniessen wie diese beiden ersten Vampirklassiker. Diesmal spielt sich die Handlung in einem kleinen transilvanischen Karpatendorf ab. Dort glaubt man, dass Graf Dracula endlich tot ist. Doch ein taubstummer Junge (Norman Bacon) findet in der Dorfkirche den Leichnam einer Frau. Gemeinsam mit dem Bischof Monsignore Ernst Müller (Rupert Davies) versucht der örtliche Pfarrer (Ewan Hoppe) dem Treiben des Oberblutsaugers ein Ende zu bereiten. Der Monsignore versiegelt dessen Schloß mit einem goldenen Kruzifix - er glaubt, dass Dracula von nun an daran gehindert wird sein Schloß zu verlassen. Doch Dracula hat bereits den Dorfpriester so stark manipuliert, dass der ihm hilft und heimlich mit der jungen Zena (Barbara Ewing), der Bedienung in der Dorfkneipe, ein weiteres Opfer gefunden hat. Doch Dracula will Rache am Monsignore üben. Dazu muss er dessen Nichte Maria (Veronica Karlson) in seine Gewalt bringen - das Mädchen ist in den Studenten Paul (Barry Andrews) verliebt. Doch der ist Atheist und daher bei Marias Mutter (Marion Mathie) und vor allem beim Monsignore in Ungnade gefallen. Heimlich treffen sich die Verliebten, indem sie sich Nacht gegenseitig besuchen. Die Dächer der Stadt bieten ihnen diese Möglichkeit des heimlichen Rendez-Vous....
Die Figurenzeichnung ist nicht schlecht, so bietet der Film auch in den Nebenrollen ne Menge Darstellungen, die nicht einsilbig daher kommen, sondern eher ambivalent und daher auch interessant wirken. Beispielsweise der Dorfpriester oder auch das Mädchen Zena, die bei Männern nicht nein sagen kann.
"Draculas Rückkehr" (Original: Dracula has risen from the Grave) hat die typische Hammer-Rezeptur, ist trotz einiger dramaturgischer Schwächen durchgehend stimmig und spiegelt auch so ein bisschen den Wandel in der Gesellschaft zu der Zeit seiner Entstehung wider: So wird vieles freizügiger mit dem Schwerpunkt auf Sex angedeutet, die 68er Revolution hat das Kino und den Horrorfilm dieser Zeit doch nachhaltig beeinflusst
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen