Regie: Peter Sasdy
Trink den Becher mit dem Fächer...äh mit dem Blut von Graf Dracula
"Das Blut von Dracula" heisst korrekterweise "Wie schmeckt das Blut von Dracula ?" und diese Abkürzung wurde erst 2004 im Zuge der DVD-Erscheinung vorgenommen. Es ist der 4te Hammer-Film mit Christopher Lee als Vampirfürst und der 5te Draculafilm von Hammer, wenn man "Dracula und seine Bräute" mitzählt, in dem als Dracula ein Graf Meinster auftritt.
Lange Zeit weigerte sich nämlich Christopher Lee noch einmal ins Vampirkostüm zu schlüpfen, da die Rolle ihm nicht nur positiverweise Weltruhm verlieh, sondern sozusagen als Fluch sein Rollentypus für lange Zeit ausschliesslich mit diesem Blutsauger assoziiert wurde.
Erst 1965 gab er sein Ja zu "Blut für Dracula" und es sollten mit "Draculas Rückkehr", "Wie schmeckt das Blut von Dracula ?", "Dracula jagt Minimädchen", "Dracula - Nächte des Entsetzens" und "Dracula braucht frisches Blut" weitere fünf Filme folgen.
1969 war das Horrorkino bereits im Wandel begriffen, die Zuschauer wollten realistischeren Schrecken und brutalere Bilder und dies merkte auch das legendäre Studio an den Einspielergebnissen.
"Wie schmeckt das Blut von Dracula" spielte längst nicht mehr so viel Geld wie seine Vorgänger ein, aber immer noch fürchtete man sich von Christopher Lees Performance, die dem Vampir auch starke Gentleman- und Verführerzüge verlieh.
Der Film beginnt mit einem Postkutschenritt durch die Karpaten. Der Händler Weller (Roy Kinear) wird von einem debilen Mitreissenden aus der Kutsche geworfen und er landet fernab von Karlsberg im dunklen Wald.
Dort wird er Zeuge wie Dracula, gerade von Van Helsing gepfählt, seine letzten Schnapper macht. Der Kaufmann ist aber nicht doof und lässt den Ring, das Kostüm und ein bisschen von Draculas kostbarem Blut mitgehen.
In der Zwischenzeit lagert das explosive Zeug, mit dem der Tote wieder zum Leben erweckt werden könnte in einem Shop in London.
Lord Courtley (Ralph Bates), ein Anhänger des Vampirs, würde gerne dieses Ritual vollziehen, aber dazu braucht er einige Freiwillige Mitspieler.
Diese findet er in einem berüchtigten Puff, wo die drei Biedermänner William Hargood (Geoffrey Keane), Samuel Paxton (Peter Sallis) und Jonathan Secker (John Carson) einmal im Monat bei den Mädchen von Felix (Russell Hunter) die Sau rauslassen.
Ihren Familien gaukeln die Männer vor einem Wohltätigkeitsverein anzugehören, der sich einmal im Monat in London trifft.
Hargoods schönes Töchterlein Alice (Linda Hayden) liebt schwärmerisch den jungen Paul Paxton (Anthony Higgins), doch der Vater empfindet diese Liebe einfach widerlich und ungehörig. Auch Lucy Paxton (Isla Blair), Pauls Schwester und Alices beste Freundin ist heimlich verliebt und zwar in Jeremy Secker (Martin Jarvis), den Sohn von Jonathan Secker.
Und um das Chaos noch perfekter zu machen, wird natürlich irgendwann in diesem Reigen der Obervampir Dracula aktiv mitmischen...
Natürlich spielt der Film wie alle anderen Teile die unnachahmliche Hammeratmosphäre aus, was natürlich für Fans der große Pluspunkt ist.
Die Story ist dagegen leider etwas zu brav geraten. Es sorgt zwar immer noch für gutes, altes Midnight-Movie Entertainment, aber vergleicht man den Film mit seinen Vorgängern und auch mit den beiden später entstandenen Fortsetzungen, dann ist "Wie schmeckt das Blut von Dracula" sicherlich eine der schwächeren Teile der Serie.
Bewertung: 6 von 10 Punkten.
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