Donnerstag, 22. November 2012

The Disappeared




Regie: Johnny Kevorkian

Betonfassaden, Hochhäuser, leere Spielplätze und Geister...

Riesige kalte Betonklötze in den Vorstädten des südlichen Londons: In diesem Ghetto der sozial schwachen Arbeiterklasse verschwinden kleine Kinder. Immer wieder und schon seit Jahren.
Am Anfang von "The Disappeared" holt Jake Ryan (Greg Wise) seinen Sohn Matthew (Harry Treadaway)nach seiner monatelangen Therapie in der Psychiatrie ab. Matthew leidet unter posttraumatischen Störungen, er gibt sich die Schuld für das Verschwinden seinen kleinen Bruders Tom (Lewis Lemperuer Palmer). Auch der Vater lässt ihn dies spüren, denn der ältere Bruder sollte auf den Jüngeren aufpassen, stattdessen feierte er aber mit anderen Jugendlichen eine Sauf- und Kiffparty.
Sein Freund Simon (Tom Felton) denkt eigentlich auch insgeheim, dass Matthew immer noch nicht richtig tickt, zumal dieser behauptet, dass er Toms Stimme auf alten Videocassetten hört. Mitschnitte der Nachrichtensendungen von damals als nach Tom in den Medien gefahndet und berichtet wurde.
Der Junge hat auch weitere seltsame Erlebnisse, sein Bruder erscheint ihm.
Matthews Vater sucht Trost beim Alkohol, sieht alles unter dem Aspekt der psychiatrischen Auffälligkeit und deutet in Richtung Wahnvorstellungen.
In der Nachbarswohnung hört Matthew ein weinendes Mädchen, weil die Wände so dünn sind.
Er lernt diese Amy Tyler (Ros Leming) kennen und sie scheint die Einzige zu sein, die Matthews Geistererscheinungen irgendwie ernst nimmt.
Sie rät ihm die Seherin Shelley Cartwright (Nikki Amuka Bird) aufzusuchen, die übersinnliche Fähigkeiten haben soll...
Regiedebütant Johnny Kevorkian beginnt seinen Mystery-Thriller "The Disappeared" wie ein sozialkritisches Drama im Stil von Mike Leigh oder Ken Loach. Triste Bilder einer eh schon abweisenden und eher schäbigen Wohngegend gibt es zu sehen. Auch die Figuren stehen kaum für eine erfreuliche Zukunft, das unerklärliche Verschwinden einiger Kinder sorgt dafür, dass alles noch hoffnungsloser wirkt.


Mit ruhiger Hand und langsamer Erzählweise, die eine hohe Identifikation mit dem Jungen, diesem 17jährigen Youngster aus der Unterschicht bietet, entfaltet sich langsam aber sicher eine bedrückende Atmosphäre, die bis zuletzt glaubwürdig bleibt.
Eine ausserordentlich gute Genrearbeit, die Regisseur Johnny Kevorkian hier abgeliefer hat.
Immer tiefer taucht man in das unglaubliche Geschehen ein und begleitet den jungen Matt auf der Suche nach Geistern, nach Antworten und vor allem nach einer schrecklichen Wahrheit, die sich am Ende auf eine sehr schonungslose und erschreckende Art und Weise offenbart.
Einige Plots gibts dazu, die sind wunderbar subtil und auch logisch in die SStory eingebettet, man wird erinnert an andere gute Geisterfilme wie "Echoes" oder "Sixth Sense" - allerdings mit viel britischem Flair.

Bewertung: 9 von 10 Punkten.

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