Sonntag, 25. November 2012
Komodo
Regie: Michael Lantieri
Hungernde Echsen...
19 Jahre vor der Katastrophe: Ein Fahrer transportiert in seinem Kleintransporter auf der Insel Emerald Island, North Carolina kleinere Tiere und Tiereier. Auf dieser nächtlichen Fahrt fängt dieser Hippie an zu singen, er fühlt sich sichtlich wohl dabei. Doch ein fauliger Gestank aus dem Transportraum trübt die Freude. Er stellt fest, es sind diese komischen großen Eier und er wirft sie im Sumpfgebiet ab.
Erst 19 Jahre später macht die Familie Connally während ihres Urlaubs auf besagter Insel Bekanntschaft mit der damals ausgeschlüpften Species.
Patrick (Kevin Zegers) ist Tiernarr, hat einen Hund und diese echsenartigen Laute, die da Nachts aus dem Schilf und Sumpf zu hören sind, machen ihn neugierig. Er wagt die Erkundung. Und beinahe hätte ihn auch "was Großes" nicht mehr losgelassen, als es ihn packte.
Verstört rennt er zum Ferienhaus und muß mitansehen, wie sein kleiner Hund als Leckerli (für diese Szene, selbst wenn man nicht viel sieht, gibt es natürlich von einem Katzen- und Hundefan Abzüge - das Haustier muß IMMER überleben) von einem Drachen verspeist wird.
Kurze Zeit später auch seine Eltern, die auf der Veranda standen.
Traumatisiert wird der Junge aufgefunden und kommt in die Obhut seiner Grandma (Melissa Jaffer) und seiner streng katholischen, grundgütigen Tante Annie (Nina Landis).
Die Psychologin Viktoria (Jill Hennessy) soll das posttraumatische Erlebnis auflösen, klären und somit heilen. Daher ist es klar, dass der junge Patrick aus gringend therapeutischen Gründen zurück muß zur Insel des Grauens. Die Konfrontation mit der Vergangenheit wird natürlich nicht so ablaufen, wie vorgesehen und erhofft.
"Hilfe, hätte ich doch nur dem kleinen Scheißer geglaubt"
Denn auf dieser Insel leben tatsächlich - bislang völlig unentdeckt - eine ganze Menge von Komodo Waranen. Diese Tiere werden von einer bösen Ölgesellschaft versteckt gehalten, die auf der Insel die Natur zerstört und somit auch den üblichen Speiseplan der niedlichen Echsen ausdünnt.
Nun müssen die Jäger Oates (Billy Burke) und Denby (Paul Gleeson) diese stattliche Drachenarmada töten, obwohl Oates eigentlich Tierschützer ist und dem Artenschutz verpflichtet scheint. Der böse Ölchef Bracken (Simon Westaway) hat ihn aber scheinbar in der Hand...
Michael Lantieris Tierhorrorschocker aus dem Jahre 2000 ist einerseits mit netten Effekten versehen, die Tiere sind ja wirklich angsteinflössend und sehen schon recht echt aus. Kein Wunder: Für die Special Effekte standen die Techniker zur Verfügung, die schon für Jurassic Park verantwortlich waren.
Nicht von ungefähr zeigt auch die Anfangssequenz diese Insel und die Kamera bewegt sich von der Luft auf diese zu, immer auch das Wasser im Focus.
Das Drehbuch zeigt natürlich die üblich verdächtigen, aber im Tierhorror stets bewährten, stereotypen Charakteren: Eine engagierte Psychologin, der Junge, der sich aus der Isolation befreien muß (und am Ende noch zum Überlebenskämpfer aus "Herr der Fliegen" mutiert), ein zwielichter Lebensretter mit einem Geheimnis aber auch mit einem guten Kern, sein bester Freund, der natürlich drauf geht (Herrlich blöde Sterbeszene - fast so gut wie Jon Voights Abgang in "Anaconda") und der böse, böse Konzernboss, der über Leichen geht.
Neu und innovativ dagegen: Die warnende Tante, die den Rosenkranz nicht mehr aus den Händen gibt.
Ansonsten gibt es zwei wirklich furchteinflössende Szenen: Die eine mit dem Hund, die andere mit Psychologin und Tante. Ansonsten kommen die Komodos mal vorbei, kriegen auch mal was auf die Mütze, fressen zwischendurch einen der Protagonisten und gehen wieder.
Sonst noch was Vergessen zu Erwähnen: Ach ja, das Drehbuch von Hans Bauer und Craig Mitchell strotzt natürlich nur so von Logiklöchern und absurdem Unsinn.
Und trotzdem mag ich diesen Film sehr gerne. Ich habe ihn vor einigen Jahren auf Premiere gesehen, dann nie wieder und war jetzt hocherfreut, dass dieser kleine Trashie endlich auf DVD veröffentlicht wurde.
Auch die Schlußszene ist eine absurde Kranate, einfach anschauen. Nicht viel erwarten. Und wer sich bei "Anaconda" amüsieren konnte, der wird diesen Echsenfilm auch sehr charmant finden.
Bewertung: 6,5 von 10 Punkten.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen