Sonntag, 11. März 2018

12 Monkeys

























Regie: Terry Gilliam

Zurück ins Jahr 1996....

Regisseur Terry Gilliam ist zwar Amerikaner, aber dennoch einer der Mitbegründer der legendären britischen Comedygruppe Monthy Python. Zunächst durchs TV bekannt, drehte die Gruppe bald ihre Kinofilme wie "Ritter der Kokosnuss" und "Jabberbocky". Letzterer war Gilliams erste alleinige Regiearbeit, bei "Ritter der Kokoßnuss" teilten sich Gilliam und Terry Jones die Arbeit. Nach seiner Drehbucharbeit zu "Life of Brian" drehte Gilliam den Kultfilm "Time Bandits" und der 1985 entstandene Science Fiction Film mit starken Kafkaesken Anteilen "Brazil" darf sicherlich als sein krönendes Meisterwerk betrachtet werden. Es folgten zwischen 1988 und 1998 ganz unterschiedliche Streifen wie "Die Abenteuer des Baron Münchhausen", "König der Fischer", "Fear and Lothing in Las Vegas" oder "Die Gebrüder Grimm".  Und er brachte mit "12 Monkeys" noch einen weiteren Science-Fiction Film in die Kinos. Diese Arbeit gilt wie "Brazil" als visuell opulentes Zukunfsszenario mit dem Hang zu schrägen Einlagen. Vor allem Brad Pitt wurde damals für seine Rolle des durchgeknallten Millionärsohns Jeffrey Goines hochgelobt, sie brachte ihm eine verdiente Oscar-Nominierung ein und bei der Golden Globe Verleihung liefs noch besser. Dort konnte Brad Pitt den Sieg davontragen. Aber auch für Bruce Willis war es einmal mehr eine gute Gelegenheit seinen festgefahrenen Image als New Yorker Cop John McClane in den erfolgreichen "Stirb langsam" Movies zu erweitern.
Die Geschichte spielt in der Zukunft - im Jahr 2035 ist James Cole (Bruce Willis) ein Häftling und gilt als besonders gefährlich. Aber er hat in dieser Zukunft die Möglichkeit durch freiwillige Dienste seine Strafe zu minimieren.  Die Menschheit wurde im Jahr 1996 durch ein tödliches Virus dezimiert und die Überlebenden leben in einer unterirdischen Anlage unter den Ruinen von Philadelphia. Ein Prozent hat überlebt. Eine Wissenschaftlerriege unter der Leitung der Wissenschaftlerin Jones (Carol Florence) hat sich darauf spezialisiert Zeitreisen in die unrühmliche Vergangenheit - kurz vor der Katastrophe - zu unternehmen. Dafür brauchen sie natürlich einen Freiwilligen wie Cole und der wagt das Experiment mit der Zeitmaschine in die Vergangenheit zu reisen. Aber die Methode ist noch nicht so ganz ausgereift, so dass Cole einmal in einem Schützengraben des 1. Welkriegs landet und ein zweites Mal im Jahr 1990. Dort lernt er die Psychologin Kathryn Reilly (Madeleine Stowe) kennen, die sich um ihn kümmert - er wirkt auf die Umgebung stark psychisch krank, deshalb wird er in eine Klapse gesperrt. Dort lernt er den egozentrischen Jeffrey Goines (Brad Pitt) kennen, der sich stark für den Tierschutz engagiert und stark gegen seinen Vater (Christopher Plummer) agiert, der eine virologische Forschungseinrichtung betreibt. Dort arbeitet auch der stille in sich gekeherte Dr. Peters (David Morse). Jeffrey hat eine Undergrundgruppe gegründet, die sich "12 Monkeys" nennt und James Cole verdächtigt bald diese Splittergruppe für die kommende Virenkatastrophe verantwortlich zu sein...





Immer wieder wird Cole mit einem Traum konfrontiert, dort wird ein Mann auf einem Flughafen erschossen. Er sieht eine Frau, die dies verhindern wollte - alles mit seinen eigenen Kinderaugen (der junge Cole wird von Joseph Melito) gespielt. Nur kann er sich - genauso wie der Zuschauer - noch keinen Reim auf diesen immer wiederkehrenden Traum machen. Jedenfalls haben die Drehbuchautoren David Webb Peoples und Janet Peoples eine extrem interessante Distopie entworfen. Kamerachef Roger Pratt war dafür auch der richtige Mann für Gilliams optische Visionen. Ganz stark sind die Aufnahmen im verschneiten Philadelphia, überall rennen noch wilde Tiere durch die Straßenschluchten. Auch dies wird erst am Ende des Films aufgeklärt, warum die Tiere die Stadt eroberten. Eine schöne Sequenz - fast am Ende von "12 Monkeys" zeigt die Aktivitäten, die mit einer Befreiung endete.
Die labyrinthische Story, die Giliam hier präsentiert, funktioniert recht gut. Seit 2014 gibts auch eine durch den Film inspirierte gleichnamige Fernsehserie. Viele Kritiker sahen eine Ähnlichkeit zu Chris Markers Kurzfilm "Am Rande des Rollfelds". Gilliam selbst gab aber an diesen filmischen Verwandten erst nach den Dreharbeiten zu seinem Film erstmals gesehen zu haben. Mit 168,8 Millionen Dollar Einspielergebnis war "12 Monkeys" ein guter Kassenhit im Filmjahr 1995. Auch Deutschland verzeichnete mehr als 2 Millionen verkaufter Kinokarten.






Bewertung: 8 von 10 Punkten. 
 

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