Regie: Nathan Juran
Die Insel der Zyklopen...
Das farbenfrohe Orient-Spektakel "Sindbads 7. Reise" wurde 1958 von
einem Oscarpreisträger inszeniert: Wobei Regisseur Nathan Juran 1942
den Preis nicht in dieser Sparte gewann, sondern für seine klasse Arbeit
als Szenenbildner - gemeinsam mit Thomas Little- in John Fords "So
grün war mein Tal" (deutscher Kinotitel: Schlagende Wetter). Als
Regisseur hatte er aber ein Faible für den Trash, für B-Movies und schuf
in den 50er Jahren Sachen wie "Die Bestie aus dem Weltenraum" oder
"Angriff der 20 Meter Frau". Seine bekannteste Arbeit ist aber diese
Sindbad Version mit Zyklopen, Drachen, riesigen Vögeln und
Skelettkriegern, allesamt auf der Leinwand zum Leben erweckt durch die
Stop-Motion Technik und durch den berühmten Ray Harryhausen. Natürlich
wirkt diese Technik aus heutiger Sicht naiv, denn mit der Entwicklung
neuer Tricktechniken seit Ende der 70er Jahre wurden die alten Tricks
von der Go-Motion Technik verdrängt und der Kinozuschauer heute hat
durch die Möglichkeiten der Computeranimation im Kinosessel immer mehr
das Gefühl, dass alles "echt" ist. Den Tricks von Harryhausen sah man
natürlich damals schon an, dass es Tricks waren - aber
interessanterweise hab ich mich damals, als ich als Kind zum ersten Mal
dieses Abenteuer des Seefahrers aus Bagdad sah, extrem gefürchtet als
gleich in den ersten Minuten dieser riesige Zyklop brüllend aus der
Höhle heraus kam und die Mannschaft verfolgte.
Nathan
Jurans Film fängt mit der Heimreise von Sindbad (Kervin Mathews) an. Auf
seinem Schiff fährt auch seine Geliebte, die hübsche Prinzessin Parisa
(Kathryn Grant) aus Chandra mit. Die beiden wollen in Sindbads
Heimatstadt Bagdad heiraten. Doch zuvor müssen sie einen Zwischenstopp
auf der Insel Kolossa einlegen. Dort treffen sie auf den
undurchsichtigen Magier Sokurah (Torin Thatcher), der eine Wunderlampe
aus dem Besitz der fiesen Zyklopen gestohlen hat und nun von den
Monstern verfolgt wird. Mit Hilfe des Dschinns in der Lampe (Richard
Eyer) kann die Besatzung allerdings entkommen. Leider bleibt die
Wunderlampe auf der Insel. Doch Sokurah ist besessen davon und mit bösem
Zauber verwandelt der Scharlatan die Prinzessin heimlich in eine
daumengroße Zwergin. Für Parisas Vater (Harold Kasket), dem Sultan von
Chandra, bedeutet dies Krieg mit den neuen Freunden aus Bagdad, wenn die
Tochter weiter so entstellt bleibt. Sokurah bietet an den Zauber
rückgängig machen zu können. Zu diesem Zwecke würde er ausgerechnet die
Schale eines Eis des riesigen Vogels Roch brauchen. Klar, dass dieser
auf Kolossa lebt. Und dies führt dann unweigerlich zu einem weiteren
Zusammentreffen mit den Zyklopen...
Unterstützt wird dieses
farbenprächtige Märchen aus 1001 Nacht von einer tollen Musik von
Bernard Herrmann, die gleich am Anfang für eine powervolle Einstimmung
sorgt. Dann geht es Schlag auf Schlag. Das 90 minütige Abenteuer leistet
sich keine Durchhänger, ein Höhepunkt jagt den nächsten. Sindbad
Darsteller Kerwin Matthews schaffte seinen Durchbruch, er wurde 2 Jahre
später in "Herr der drei Welten" ein weiteres Mal für die Hauptrolle in
einem Film mit Harryhausen-Tricks eingesetzt. In seinen Filmen lagen ihm
die Frauen zu Füßen - tatsächlich war der 2005 verstorbene Schauspieler
homosexuell und lebte 46 Jahre lang mit seinem Partner zusammen.
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
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