Montag, 7. Dezember 2015

It follows

























Regie: David Robert Mitchell

Es verfolgt Dich....

"It follows" ist ein Horrorbeitrag aus dem Independentbereich. Der Film von David Robert Mitchell, der sowohl Regie als auch das Drehbuch schrieb, bekam beim Start sehr gute Kritiken und wird neben "The Babadook" als neue Hoffnung im Genre gesehen. Stilistisch erinnert "It follows" sehr stark an die Klassiker der 70er und 80er Jahre. Mitchell setzt durchweg auf langsame und sehr sehenswerte Kamerafahrten und nicht nur durch den stilvollen Synthy-Soundtrack fühlt man sich als Zuschauer einmal mehr an die Topfilme von John Carpenter erinnert. Durchgehend besticht der Film durch eine undurchdringliche Atmosphäre, es ist schwer auszumachen das Böse zu fassen, denn es besteht aus vielen Geheimnissen und Rätseln. Der nervenzerfetzende Soundtrack tut sein übriges. Auch wenn viele Motive an die Klassiker erinnern, so ist Mitchells Films dennoch sehr eigenständig. Ausserdem wechseln die Thmen, einmal meint man ein Coming of Age Drama zu sehen, dann wird diese Stimmung sofort wieder aufgelöst durch Bodyhorror in Bestform.  
In der ersten Szene des Films sieht man die Straße einer Vorstadt. Ein Mädchen flieht vor Angst aus ihrem Haus und fährt an den Strand, wo sie ihren Eltern unter Tränen am Telefon erzählt, dass sie sie liebt. Am Morgen sieht der Zuschauer das Mädchen am Strand liegen, sie ist brutal ermordet worden. Szenenwechsel zu der Collegestudentin Jay Height (Maika Monroe), die in einem Vorort von Detroit lebt und eigentlich ein ganz normales Teenagerleben führt. Sie verbringt viel Zeit mit ihrer Schwester Kelly (Lil Sepe) und ihren Freunden Paul (Keir Gilchrist) und Yara (Olivia Luccard). Derzeit schwärmt sie für den erst kürzlich zugezogenen, attraktiven Hugh (Jake Weary). Wobei aber auch ihr Nachbar Greg (Daniel Zovatto) Interesse an ihr zeigt. Eines Abends hat sie endlich das erhoffte Date mit ihrem Traumtyp. Aber bereits im Kino benimmt der junge Mann sich reichlich seltsam. Als sie dann anschließens endlich Sex mit ihm in seinem Wagen hat, scheint doch alles gut zu laufen. Doch ihr Lover betäubt Jay mit Chlorform. Als sie kurze Zeit später - gefesselt an einem Stuhl - in einer Fabrikruine aufwacht, erzählt ihr der nervöse Jay, dass ihm alles leid täte, aber er musste irgendetwas was ihn verfolgte auf sie übertragen. Deshalb der Sex. Nun wäre er den Dämon los, weil er Besitz von Jay ergreifen will. Dieses Etwas würde die junge Frau verfolgen und will sie töten. Für andere Menschen bleibt dieser Dämon, der sich in der Gestalt jeder möglichen Person Jay nähern kann, unsichtbar. Sobald das unsichtbare Monster Jay töten könnte, würde auch wieder Hugh der erste der Übertragungskette sein, was nur damit verhindert werden kann, dass auch Jay den Fluch durch Sex mit irgendjemand anderen weitergeben muss...



 Diese Ausgangslage gibt genügend Dynamik für die Weiterfahrt der Geschichte her. So glaubt Jay zuerst nicht an diesen Spuk, aber als sie in der Schule von weitem eine kranke alte Frau im Nachthemd auf sich zu kommen sieht, die scheinbar von keinem der anderen Schüler bemerkt wird, beginnt sie zu ahnen, was für einen bösen totbringenden Virus sie sich da eingefangen hat. Der Film von Mitchell spielt genüsslich mit der Teen Angst, ein bisschen schwingt das Thema Aids im Hintergrund mit. Vor allem die gut aufgelegten Darsteller überzeugen. So macht die hübsche Maika Monroe ein genauso gute Figur wie vor einigen Jahren Amber Heard als Mandy Lane. Ihr zur Seite als Partner, der Kanadier Keir Gilchrist als unscheinbarer Paul, der am Ende vielleicht als Retter fungieren könnte. "It follows" spielt gekonnt mit den Urängsten des Menschen verfolgt zu werden. Dabei verfolgt dich der Fluch oder die Krankheit immer in der Gestalt eines Menschen, der zwar langsam auf dich zukommt, aber auch sehr tödlich, wenn du ihn zu nahe ran lässt.
Gefilmt wurde "It Follows" über weite Strecken in einem etwas verkommenen, etwas ruinösen Vorort von Detroit. Sehr selbstverständlich bewegt sich die jugendliche Schicksalsgemeinschaft um Jay durch diese in Auflösung begriffene Welt. Auch die unbeschwerte Jugend ist zu Ende.



Bewertung: 8 von 10 Punkten.

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