Regie: Miguel Angel Vivas
Willkommen in Harmony...
Zombies wirken besonders gut auf Friedhöfen (Die Nacht der lebenden
Toten - Night of the Living Dead) oder in Kaufhäusern (Zombie - Dawin
of the Dead). "Extinction" setzt auf eine andere Umgebung. Der spanische
Regisseur Miguel Angel Vivas wurde sichtlich von David Slades
Winterfilm "30 Days of Night" inspiriert, in dem Menschen im tiefen
Winter mit Vampiren konfrontiert werden. Vivas ersetzte die Blutsauger
durch die beliebten Untoten und setzt in der ersten Szene seines
Zombieschockers auf eine dynanische Einleitung. Zwei Busse fahren durch
die dunkle Nacht, es herrscht eine apokalyptische Stimmung. Die
Reisenden werden von bewaffneten Soldaten (Matt Devere, Alex Hafner)
bewacht. Überraschend bleibt der erste Bus stehen. Die Fahrgäste werden
unruhig. Einer der Soldaten gibt dem Busfahrer (Jeremy Wheeler) die
strikte Anweisung den Bus sofort wieder zu verbarrikadieren, sobald er
ausgestiegen ist. Er will nach dem Rechten sehen. Doch er kommt nicht
wieder. Der zweite Soldat wird unruhig und tut es seinem Kameraden
gleich, doch es wäre besser gewesen, wenn der Bus weitergefahren wäre.
Denn wie aus dem Nichts tauchen gierige Zombie vom anderen Bus aus und
greifen die Reisenden an. Dabei wird die junge Emma (Valerie Vereau)
gebissen, als sie mit ihrem Baby fliehen will. Auch Patrick (Matthew
Fox) und Jack (Jeffrey Donovan) gehören der Reisegruppe an. Sie erleben
den Ausbruch einer fatalen Zombie-Epidemie hautnah mit.
Neun
Jahre später: In der schneebedeckten Kleinstadt Harmony, irgendwo im
amerikanischen Norden, leben 3 Menschen. Es sind Patrick und Jack, die
Tür an Tür leben - aber schon lange kein einziges Wort mehr miteinander
geredet haben. Und Jacks Tochter Lu (Quinn McColgan), die ihre Mutter
Emma schon als Baby verlor. Jack verbietet seiner Tochter Kontakt mit
dem bärtigen Nachbar aufzunehmen, doch Lu liebt den Hund von Patrick,
der sich natürlich auch nicht an das "Kontaktverbot" hält. Es herrscht
Eiszeit in der Geisterstadt und auch Eiszeit bei den beiden ehemaligen
besten Freunden. Als Patrick bei einem Ausflug in die nahegelegene
größere Stadt nach langer Zeit wieder auf einen Zombie trifft, sind die
ruhigen Tage in der Einöde gezählt...
Miguel Angel Vivas Film
punktet eher durch seine stimmungsvolle Atmopshäre der kargen
Schneelandschaft. Das Drehbuch selbst hat doch einige eher
unglaubwürdige Stellen. Man kann sich kaum vorstellen, dass man 9 Jahre
lang als Nachbar, ohne Aussicht auf den Kontakt anderer Menschen, immer
noch im Streit dem Anderen aus dem Weg geht. Später bringt der Regisseur
mit einer jungen Frau (Clara Lago) eine weitere Person in der
Geschichte unter, die aber dramaturgisch wenig Sinn macht. Sie hat keine
andere Funktion als von dem Wiedererstarken der Untoten zu berichten
und muss ein bissel hysterisch agieren. Die Zombies selbst sind gut
gestaltet. Es gibt auch einige dramatische Szenen, die meisten sind
spannend gemacht. Der Schlußteil kommt mir auch wieder etwas zu
klischeehaft rüber. Und ohne das Opfer geht es halt nicht, dass die
Anderen gerettet werden können. Der Regisseur wurde bekannt durch den
Home Invasion Thriller "Kidnapped".
Bewertung: 6 von 10 Punkten.
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