Montag, 7. Dezember 2015

Terror Eyes

























Regie: Ken Hughes

American Giallo....

Die bekanntesten Filme des britischen Regisseurs Ken Hughes sind sicherlich die in England entstandenen 60er Jahre Klassiker "Tschitti Tschitti Bäng Bäng" und "Cromwell". Bei der Kritik kam vor allem sein 1961 realisierter und mit einem Golden Globe preisgekrönten "Der Mann mit der grünen Nelke" sehr gut an. In der Spätphase seiner Laufbahn erlaubte sich der Filmemacher auch eine Stippvisite ins Horrorfach. Mit "Night School" gelang ihm ein kleines fieses Gorefest nach der Art von Lucio Fulcis "New York Ripper". Überhaupt darf der Film auch als eine Art Verbeugung vor dem italienischen Giallo angesehen werden. In Deutschland wurde der Film unter dem Titel "Terror Eyes - Der Frauenköpfer" nicht nur im Kino, sondern auch durch den Siegeszug der Videotheken ein bekannter und beliebter Horrorfilm seiner Zeit. Wie der Titel schon sagt: Es rollen dabei Köpfe, weil ein unheimlicher Serienkiller in Boston sein Unwesen treibt. Die Opfer sind alle Frauen. Als erste trifft es die junge Kindergärtnerin Anne Barron (Meb Boden), die am frühen Abend noch als Letzte vor der Tagesstätte wartet, bis sie abgeholt wird. Sie sitzt auf dem Karussell, das auf dem Spielplatz vor steht und sieht wie ein Motorrad in ihre Richtung fährt. Der Mann mit dem schwarzen Motorradhelm steigt ab, sie informiert den Unbekannten, dass schon alle Kinder abgeholt wurden, als der Fremde das Karussell in Bewegung setzt und es immer mehr dreht. Mit einem riesigen Messer wartet der Killer nur darauf, dass die Kopf der Frau in seine Reichweite kommt. Er hat ds Mädchen enthauptet und den Kopf in einem Eimer mit Wasser in der Nähe geworfen. Judd Austin (Leonard Mann) ist der zuständige Ermittler der Polizei. Da die ersten Opfer allesamt Schülerinnen des Anthropologie Professors Vincent Millett (Drew Snyeder) sind, werden Austin und sein Kollege Mahal (Joseph R. Sicari) recht schnell auf ihn aufmerksam. Der Akademiker ist auch noch dafür bekannt, immer wieder mit Schülerinnen, heiße Affären einzugehen. Dabei hat er eine wunderschöne Frau zuhause, die auf ihn wartet: Er ist seit längerem mit seiner Assistentin Eleanor (Rachel Ward) liiert. Was ihn noch zustätzlich verdächtig macht ist die Tatsache, dass er zur Zeit auch einen Lehrgang über neuguineische Ritualmorde gibt. Und schon geschieht der nächste Mord...auch die schöne Assistentin scheint in Gefahr. In einer der besten Filmszenen sieht man Rachel Ward unter der Dusche. Die junge Frau wurde soeben noch von einem sonderbaren Typen auf der Straße verfolgt, dann verschwand er. Doch scheinbar macht er sich an ihrer Tür zu schaffen. Während die Frau nichtsahnend duscht, scheint sie in großer Gefahr. Es klingelt plötzlich, möglicherweise ist der Killer schon im Haus. Auch die Szene mit dem Kopf der Imbisskellnerin, der sich Suppentopf befindet und von deren Chef nichtsahend an die hungrige Kundschaft ausgegeben wird ist ein echter Brüller mit makabrem Hitchock-Flair. Das lange blonde Haar, dass der Gast i, Eintofp findet, deutet auf nichts gutes hin. Hinzu kommt ein Kopf in der Toilette und ein Schädel wandert ins Schildkröten-Aquarium.



Hughes setzt auf die düstere und trockene Stimmung, auf Boston im Herbst und lässt mit Ruhe seine Geschichte wirken, die immer mal wieder absurde Ecken aufweist, was man aber als Kompliment empfinden darf.
Mit der schönen Rachel Ward (Sharky und seine Profis) gibt es ein Wiedersehen und ihre Figur bekommt im Laufe der Story noch eine interessante Facette. Auch das grimmige Ende ist effektiv gestaltet bei diesem US-Verwandten von "Der Tod trägt schwarzes Leder" oder "Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe".



Bewertung: 9 von 10 Punkten.

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