Donnerstag, 24. Dezember 2015

Blutweihe



Regie: Larry Stewart

Kellys Träume...

Arme Kelly Fairchild (Daphne Zuniga). Seit ihrer Kindheit wird die Universitätsstudentin von einem schrecklichen, immer wiederkehrenden Alptraum heimgesucht. Ein Traum, der in ihrem Elternhaus spielt. Sie sieht sich als 9jährige im Spiegel, dann sieht sie ihre Eltern Frances (Vera Miles) und Dwight (Clu Gulager), die im Bett liegen und sich lieben. Ein Mann im Anzug kommt dazu, er scheint sehr aggressiv zu sein und geht auf ihren Dad los. Dieser kann ihn im Kampf besiegen, er muss den Fremden aber abfackeln. Schreiend sieht sie den Mann qualvoll im Feuer. Dies alles liegt lange zurück. Kelly hatte als Kind auch eine Amnesie, Teile ihrer Kindheit scheinen wie ausgelöscht, nachdem sie im Alter von 9 Jahren einen Sturz aus einem Baumhaus überlebte. All dies beschäftigt die junge Frau noch immer, aber momentan macht ihr das Initiationsritual an der Uni zu schaffen.  Der große Abend der Aufnahme in die Studentenverbindung steht bevor. Und  Megan (Frances Peterson), die die Mutprobe bestimmen wird, ist nicht gut auf Kelly zu sprechen, denn sie vermutet, dass die Jüngere ihr den Lover Andy (Peter Malof) ausspannen möchte. So sollen Kelly, ihre Freundin Marcia (Marilyn Kagan) und Mitbewohnerin Alison (Hunter Tylo) ins riesige Multi-Kaufhaus Gebäude von Kellys Vater einbrechen und dort die Unform des Nachtportiers zu stehlen. Dazu muss Kelly ihrem Vater den Schlüssel entwenden. Zur selben Zeit fliehen - 300 Meilen entfernt - in einem Sanatorium einige Insassen, darunter ein gewisser Jason Randall (Robert Dowdell), ein gefährlicher Mann mit Gesichtsverbrennungen, der dort als Gärtner gearbeitet hat. Währenddessen versucht Kelly  mit ihrem Dozenten Peter (James Read) anhand von hypnotischen Rückführungen dem Geheimnis des Alptraums auf die Spur zu kommen und den Nebel des Gedächtnisverlustes zu lichten. Aus unerfindlichen Gründen setzt Kellys Ma, deren Alkoholproblem immer sichtbarer wird, alles daran die Therapie zu verhindern. Dann beginnt in der Stadt eine Mordserie. Hat die Flucht der Patienten aus dem Irrenhaus damit was zu tun ? Jedenfalls wird das Aufnahmeritual mit der damit verbundenen Nacht im Einkaufszentrum zur großen Gefahr für die Teenager...



 Auf dem Höhepunkt von "Blutweihe" (Original: The Initation) aus dem Jahr 1984 wird die psychologisch nicht uninteressante Handlung immer mehr zum Slasherfilm. Dies geschieht aber erst nach ca. 60 Minuten und dieser Showdown in dem riesigen menschenleeren Einkaufszentrum bietet jede Menge Spannung und auch sehr viele Leichen. Dabei ist die Logik etwas nebensächlich. Denn ich gehe davon aus, dass in diesem menschenleeren Zentrum die Rufe der Teenies von allen durch den Hall zu hören sein müssten. Regisseur Larry Stewart setzt aber dramaturgisch auf den Lautsprecher des leerstehenden Sitz des Wachmanns, der komischerweise verschwunden ist. Kelly ruft ihre Freundinnen und auch die Jungs, die gemeinsam mit Megan die drei Mädels erschrecken sollten. Aber keiner meldet sich. Statdessen bekommen die Teenager dann per Lautsprecher einen Mord mit. Erst jetzt erkennen sie diese große Gefahr. In der Anfangsphase von "Blutweihe" konzentrierte sich das Geschehen eher auf Kellys seltsame Familienverhältnisse und -geheimnisse. Am Ende noch ein Plot mit dem nun wirklich keiner gerechnet hätte. Was will man mehr. Wer auf die guten alten  Slasher-B- Movies aus dem 80ern wie "Blutiger Valentinstag", "Jessy - Die Treppe in den Tod", "Terror Eyes" oder "Blutiger Sommer im Camp des Grauens" steht, der ist bei "Blutweihe" an der richtigen Adresse. Der Film hat sehr viele spannende Momente und bezieht auch durch Kellys Traum noch zusätzlichen Reiz. Denn was wäre, wenn der Traum gar keiner wäre, sondern eine verschüttete Erinnerung ?




Bewertung: 7 von 10 Punkten.

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