Regie: Larry Stewart
Kellys Träume...
Arme Kelly Fairchild (Daphne Zuniga). Seit ihrer
Kindheit wird die Universitätsstudentin von einem schrecklichen, immer
wiederkehrenden Alptraum heimgesucht. Ein Traum, der in ihrem Elternhaus
spielt. Sie sieht sich als 9jährige im Spiegel, dann sieht sie ihre
Eltern Frances (Vera Miles) und Dwight (Clu Gulager), die im Bett liegen
und sich lieben. Ein Mann im Anzug kommt dazu, er scheint sehr
aggressiv zu sein und geht auf ihren Dad los. Dieser kann ihn im Kampf
besiegen, er muss den Fremden aber abfackeln. Schreiend sieht sie den
Mann qualvoll im Feuer. Dies alles liegt lange zurück. Kelly hatte als
Kind auch eine Amnesie, Teile ihrer Kindheit scheinen wie ausgelöscht,
nachdem sie im Alter von 9 Jahren einen Sturz aus einem Baumhaus
überlebte. All dies beschäftigt die junge Frau noch immer, aber momentan
macht ihr das Initiationsritual an der Uni zu schaffen. Der große
Abend der Aufnahme in die Studentenverbindung steht bevor. Und Megan
(Frances Peterson), die die Mutprobe bestimmen wird, ist nicht gut auf
Kelly zu sprechen, denn sie vermutet, dass die Jüngere ihr den Lover
Andy (Peter Malof) ausspannen möchte. So sollen Kelly, ihre Freundin
Marcia (Marilyn Kagan) und Mitbewohnerin Alison (Hunter Tylo) ins
riesige Multi-Kaufhaus Gebäude von Kellys Vater einbrechen und dort die
Unform des Nachtportiers zu stehlen. Dazu muss Kelly ihrem Vater den
Schlüssel entwenden. Zur selben Zeit fliehen - 300 Meilen entfernt - in
einem Sanatorium einige Insassen, darunter ein gewisser Jason Randall
(Robert Dowdell), ein gefährlicher Mann mit Gesichtsverbrennungen, der
dort als Gärtner gearbeitet hat. Währenddessen versucht Kelly mit ihrem
Dozenten Peter (James Read) anhand von hypnotischen Rückführungen dem
Geheimnis des Alptraums auf die Spur zu kommen und den Nebel des
Gedächtnisverlustes zu lichten. Aus unerfindlichen Gründen setzt Kellys
Ma, deren Alkoholproblem immer sichtbarer wird, alles daran die Therapie
zu verhindern. Dann beginnt in der Stadt eine Mordserie. Hat die Flucht
der Patienten aus dem Irrenhaus damit was zu tun ? Jedenfalls wird das
Aufnahmeritual mit der damit verbundenen Nacht im Einkaufszentrum zur
großen Gefahr für die Teenager...
Auf dem Höhepunkt von "Blutweihe"
(Original: The Initation) aus dem Jahr 1984 wird die psychologisch nicht
uninteressante Handlung immer mehr zum Slasherfilm. Dies geschieht aber
erst nach ca. 60 Minuten und dieser Showdown in dem riesigen
menschenleeren Einkaufszentrum bietet jede Menge Spannung und auch sehr
viele Leichen. Dabei ist die Logik etwas nebensächlich. Denn ich gehe
davon aus, dass in diesem menschenleeren Zentrum die Rufe der Teenies
von allen durch den Hall zu hören sein müssten. Regisseur Larry Stewart
setzt aber dramaturgisch auf den Lautsprecher des leerstehenden Sitz des
Wachmanns, der komischerweise verschwunden ist. Kelly ruft ihre
Freundinnen und auch die Jungs, die gemeinsam mit Megan die drei Mädels
erschrecken sollten. Aber keiner meldet sich. Statdessen bekommen die
Teenager dann per Lautsprecher einen Mord mit. Erst jetzt erkennen sie
diese große Gefahr. In der Anfangsphase von "Blutweihe" konzentrierte
sich das Geschehen eher auf Kellys seltsame Familienverhältnisse und
-geheimnisse. Am Ende noch ein Plot mit dem nun wirklich keiner
gerechnet hätte. Was will man mehr. Wer auf die guten alten Slasher-B-
Movies aus dem 80ern wie "Blutiger Valentinstag", "Jessy - Die Treppe in
den Tod", "Terror Eyes" oder "Blutiger Sommer im Camp des Grauens"
steht, der ist bei "Blutweihe" an der richtigen Adresse. Der Film hat
sehr viele spannende Momente und bezieht auch durch Kellys Traum noch
zusätzlichen Reiz. Denn was wäre, wenn der Traum gar keiner wäre,
sondern eine verschüttete Erinnerung ?
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen