Montag, 28. Dezember 2015

Der Omega Mann


























Regie: Boris Sagal

Charlton...allein zu Haus...

"Ich bin Legende", der Science Fiction Roman von Richard Matheson wurde bereits mehrfach erfolgreich verfilmt. Bereits 1964 war der großartige Vincent Price "The last man on Earth" und gefiel in der schwarz-weiß Variante von Ubaldo Ragona und Sydney Salkow. Am meisten Kasse machte vielleicht der 2007 entstandene Will Smith Blockbuster "I am Legend", der vielleicht der Vorlage auch am nächsten kam. In einer eher eher abgewandelten Form kam die Story auch 1971 als "Der Omega-Mann" in die Kinos. Dieser Film von Boris Sagal (Rufmord) stellt den Mittelpart von Charlton Hestons Endzeit-Apokalypsen-Trilogie dar. Denn bereits 1968 war Heston auf dem "Planet der Affen" erfolgreich nebst Sequel und 1973 kämpfte er als Polizist im "Jahr 2022...die überleben wollen" gegen Überbevölkerung, Hunger und Soylent Green.
Dabei kann man "Der Omega Mann" sicherlich auch als die eigenwilligste und schrägste Verfilmung des Romans ansehen. Drei Jahre sind inzwischen vergangen. Drei Jahre nachdem sich ein Grenzkonflikt zwischen China und Russland zu einem Weltkrieg ausweitete, aber die ganze Welt die Folgen zu spüren bekam. Selbst die gute Großmacht USA, die einmal ganz neutral und unbeteiligt war. Ein biologischer Kampfstoff wurde eingesetzt,  Mit verheerenden und zerstörerischen Folgen. Einer der verwendeten Bakterienstämme mutiert und rottet fast die gesamte Menschheit aus. Immerhin gelang es dem Militärbiologen Robert Neville (Charlton Heston) noch ein Antiserum zu entwickeln. Dieses Serum war aber noch nicht eingehend geprüft. Bei einem Hubschauerflug wird der Pilot in Sekundenschnelle von diesem Virus befallen, die Maschine stürzt ab. Neville überlebt aber und kann sich noch selbst impfen. Dies hat zur Folge, dass er vielleicht der einzige immune Überlebende dieser Katastrophe sein könnte. Zumindest scheint es so, wenn er nun - drei Jahre danach - wenn er mit einem Cabrio beim schönsten Sonnenscheinwetter durch die menschenleeren Straßen von Los Angeles fährt. Außer ihm ist niemand sonst auf den Straßen, kein Fußgänger, kein anderes fahrendes Auto. Los Angeles ist eine Geisterstadt. Aber jede Menge anderer Fahrzeuge stehen auf den Straßen quer, drinnen sind Leichen. Wenn er ein neues Auto braucht, dann holt er sich einfach ein Exemplar aus einem Autohaus. Neville leitet auch manchmal unter der Isolation - er hat hin und wieder mal die Wahnvorstellung klingelnder Telefone, führt öfters Selbstgespräche und spielt mit einer Cäsar-Büste Schach. Ausserdem macht er Jagd auf Mutanten. Neville ist zwar einsam, aber nicht ganz allein. Eine Gruppe von Überlebenden mit extremer Lichtempfindlichkeit sind seine Gegner. Diese Sekte verhält sich psychotisch und trachtet Neville nach dem Leben. Anführer ist der ehemalige Fernsehansager Matthias (Anthony Zerbe). Daher verbarrikadiert sich Neville auch Nachts und wehrt die Gruppe ab, indem er sein Haus mit Hilfe eines Stromgenerators in Flutlicht taucht. Eines Tages - auf einem seiner einsamen Streifzüge - nachdem er sich zum x-ten Mal in Folge im Kino "Woodstock" angeschaut hat, entdeckt er in einer Boutique eine weitere Überlebende (Rosalind Cash). Die dunkelhäutige Schönheit flieht zuerst, doch bald kommt es zu einem weiteren Treffen...



die Grundstimmung in "Omega Mann" könnte nicht pessimistischer sein. Die letzten Menschen der Welt - und wieder müssen sie sich bekämpfen. Neville schießt tagsüber mit seiner Knarre und schießt auf Schatten, die hinter den Fenstern der Hochhäuser sichtbar werden. Er wird aber auch gejagt als gehasster sogenannter letzter Repräsentant der modernen Welt, die die Zerstörung verursacht hat. So will ihm sein Widersacher den "Prozess" machen. Hoffnung keim auf, als dieser letzte Mann auf der Welt auf die Gruppe von Lisa und Dutch trifft. Es sind in der Mehrzahl Kinder und Jugendliche, die vielliecht für einen Neuanfang stehen könnten. Lisas kleiner Bruder Ritchie, gespielt von Eric Laneuville, ist auch die Schlüsselfigur für die Entwicklung der Geschichte, denn er hält als Pazifist die Chance der Vermittlung zwischen Neville und Matthias für möglich.  So skurril der Film manchmal ist, er ist beinahe eine One Man Show von Charlton Heston in einer seiner besten Rollen. Ausserdem lebt der film von der tollen Kulisse einer menschenleeren Metropole. Viel 70s Flair gibts zu bestaunen: ein überdosis Afrolook, coole Autos, schräge und bunte Klamotten, der Score von Ron Grainer ist fast schon als vergnüglich zu bezeichnen und passt gerade wegen dem Widerhaken. Ansonsten gibts noch Mutanten zu bestaunen, da kann man das Make Up ruhig als etwas trashig bezeichnen: Weißgetünchte Haut, entstellte Augen und einige Lepraflecken. Fertig ist das Sektenmitglied.



Bewertung: 7 von 10 Punkten. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen