Sonntag, 25. November 2012

Die Wiege des Bösen




Regie: Larry Cohen

Unser Kind, der Mutant...

Die Familie Davis könnte man als eine typisch amerikanische Familie bezeichnen. Frank (John P. Ryan) arbeitet sehr erfolgreich in der Werbe- und PublicRelationssparte, hat einen lukrativen Job und seine Frau Lenore (Sharoon Farrell) erwartet das zweite Baby. Sohn Chris (Daniel Holzman) wird, als die Entbindung kurz bevor steht, in die Obhut von Franks bestem Freund Charley (William Wellmann jr.) gegeben und schon liegt Lenore im Kreißsaal. Während der Entbindung spürt Lenore, dass mit dem Kind im Mutterleib etwas nicht stimmt, die Wehen sind viel schlimmer als beim ersten Mal. Der Arzt versucht die von Schmerzen geplagte Frau zu beruhigen, denn das Baby sei ungewöhnlich groß.
Frank wartet währenddessen mit einigen anderen Männern, die ebenfalls auf ihren Nachwuchs warten, draußen, doch dann hört er ungewöhnliche Schreie aus dem Entbindungssaal, ein Pfleger öffnet dort, die Tür und bricht wenige Sekunden später blutend zusammen.
Als er den Raum betritt, sieht er etwas Schreckliches. Ein Blutbad fand hier statt, alle an der Geburt beteiligten Menschen sind übel mit tödlichen Bissen zugerichtet worden, nur Lenore überlebt das Massaker stark traumatisiert.
Die Ursache hierfür - wie der Zuschauer im Lauf der Handlung beiläufig erfährt - sind neue, auf dem Markt erhältliche, jedoch nicht erprobte experimentelle Fruchtbarkeitspillen, die Lenore vor der Schwangerschaft eingenommen hat.
Das Monsterbaby verschwindet spurlos.
Da der Name der Eltern sofort in Medien publik wird, ändert sich das Leben von Frank und Lenore schlagartig.
Frank, der das Baby am liebsten tot sehen möchte, damit der Alptraum ein Ende hat, wird von seinm Boss sozusagen "beurlaubt", was soviel heisst, wie Freistellung von der Arbeit und fristgerechte Kündigung.
Sein Ruf schade dem Image der Firma.
Lenore dagegen, immer noch geschwächt, sorgt sich dennoch um das verschwundene Baby, sie kann ihre Muttergefühle nicht verleugnen.
Unterdessen sucht die Polizei unter der Leitung von Lt. Perkins (James Dixon) nach dem scharfzahnigem und klauentragendem Monster, dass natürlich fleissig weiter mordet...

Mit seinem spitzen Zähnen, den großen Krallen und dem unstillbaren Appettit auf Menschenfleisch ist das Baby, dass man nur selten zu Gesicht bekommt (klasse Kameraeinstellungen) eine echte Trashgranate.
Larry Cohen drehte "Die Wiege des Bösen" 1974, er schrieb auch das Drehbuch und produzierte das nach meinem Geschmack grandiose B-Picture.
Dabei müsste man eigentlich davon ausgehen, dass ein Horrorbaby eher was für die Humorsparte ala Killertomate konzipiert ist, aber weit gefehlt: Cohen gelingt das Kunststück seine Geschichte völlig ernst zu erzählen, Humor ist Fehlanzeige und die Schauspieler agieren so klasse, dass hier ein nachdenklicher Horrorfilm entstehen konnte, der die die Risiken der Pharmaforschung auf die Spitze treibt und darüberhinaus ein glänzendes, sensibles Statement über die Beziehung von Eltern und Kind entwirft.
Ich kannte den Film bislang noch nicht, war aber sehr begeistert. Defintiv einer der großen Horrorfilme der 70er...


Bewertung: 10 von 10 Punkten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen