
Regie: Christian Alvart
Eltern, die ihr Kind im Ofen backen...
Für den Job als Sozialarbeiterin braucht es eine Menge Engagement, denn die Akten türmen sich jeden Tag. Davon kann Emily Jenkins (Renee Zellweger) ein Lied singen, denn soeben flattert der heutige Fall Nr. 39 durch ihren Chef Wayne (Adrian Lester) auf ihren Tisch.
Wieder einmal muß sie - zum Schutz des Kindes - ins Privatleben einer Familie eindringen, denn wieder einmal spricht die Akte von möglichen gravierenden Problemen in der Familie, die das Wohl des Kindes gefährden. In diesem Fall 39 geht es um die kleine Lilith Sullivan (Jodelle Ferland), die in der Schule immer weiter von einer guten, fleissigen Schülerin absackt und somit auch die Versetzung gefährdet ist.
Die Eltern werden von der Schule als wenig kooperativ beschrieben, sie schweigen über mögliche Probleme. Das Dilemma liegt im Dunkel.
Beim Ortstermin mit den Sullivans (Callum Keith Rennie/Kerry O´Malley) schöpft auch Emily verdacht, denn das veränstigte Kind macht den Eindruck, dass die Eltern zu grauenhaften Misshandlungen fähig sein könnten. Sowohl Mutter als auch Vater machen einen aggressiven, abweisenden Eindruck.
Der nächste Treff findet dann bei Emilys Vorgesetzten statt, der sich einen Eindruck von der familiären Lage verschaffen soll.
Zu diesem Termin erscheinen die Eltern um ein Vielfaches geordneter, aber während einer kurzen Unterredung erfährt Emily von dem liebreizenden Mädchen unter vier Augen wieder schreckliche Dinge über die Rabeneltern.
Doch Wayne legt den Fall zu den Akten. Emily gibt sich damit nicht zufrieden, involviert ihren Freund und Beinahe-Partner Doug (Bradley Cooper) sowie Detektive Mike Barron (Ian McShane) und versucht diese ihr nahestehenden Menschen von der Not des Mädchens zu überzeugen.
Eines Nachts erhält sie einen verzweifelten Anruf von Lilith, die behauptet, dass die Eltern sie in dieser Nacht töten wollen.
Und tatsächlich gehts bei Familie Sullivan gleich sehr krass ab, die scheinbar verrückt gewordenen Eltern zerren ihr liebes Töchterlein in Richtung vorgeheizten Backofen, wo sie bei 200 Grad knusprig braun gebruzzelt werden soll...
Der deutsche Regisseur Christian Alvart schaffte nach seinem nationalen Erfolg "Antikörper" den Sprung nach Hollywood und drehte dort neben dem Science-Fiction Film "Pandorum" diesen Horrorfilm um den "Fall 39".
Dabei gelingen ihm die ersten 40 Minuten besonders gut, denn in dieser Zeit wird eine gute Portion Suspence wohldosiert mit ruhigen Tempo und viel Gespür für die Figuren aufgebaut und durchgehalten.
Dann gibt es eine Wendung, die der versierte Horrorkenner vielleicht schon lange vorher erahnt hat - es soll aber für ungeübtere Zuschauer nichts verraten werden.
Denn damit geht der Film zu seinem Teil 2 über, der spannend und stringent fortgesetzt wird. Ein recht spannender Genrebeitrag, auch wenn man dann gegen Schluß wieder mal den Fehler macht, die Geschichte durch unnötige CGI-Effekte und weiteren Schreckenssekunden aufzumotzen und auch zu überfrachten. Hier wäre weniger deutlich mehr gewesen.
Ein Blick in den "Fall 39" sorgt aber sicherlich für einen unterhaltsamen Horrorabend....
Bewertung: 7 von 10 Punkten.



Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen