Freitag, 23. November 2012
Das Kabinett des Schreckens
Regie: Tobe Hooper
Tödliche Neugier...
Mit einem sehr geringen Budget und unbekannten Laiendarstellern drehte Tobe Hooper 1974 sein "Blutgericht in Texas". Dieser Horrorfilm avancierte zu einem Überraschungserfolg an den Kassen und ist heute einer der ultimativen Klassiker des Genres. Der geistig behinderte Schlächter "Leatherface" hatte mit Ed Gein, einen kannibalistischen Serienmörder, ein reales Vorbild. Erst 1982 konnte Hooper mit "Poltergeist" einen weiteren Welterfolg im gleichen Genre verbuchen. Es wurde auch sein kommerziellster Erfolg, kein Wunder: Hatte doch kein Geringerer als Steven Spielberg seine Hände im Spiel. Er soll bei dem Film auch zeitweise im Regiestuhl gesessen haben.
Zwischen 1974 und 1982 war Hooper trotzdem nicht untätig. Dem 1981 entstandene "Kabinett des Schreckens" war nicht dieser Großerfolg beschieden. In Fankreisen hatte er aber immer schon ein gewisses Kultpotential.
Inzwischen wurde auch für die ungeschnittene Fassung die längst schon überfällige Neubewertung "FSK 16" vorgenommen.
"Funhouse", so der Originaltitel wird im Zuge des allgmeinen Remakewahns innerhalb des Genres derzeit von Eli Roth neu verfilmt.
Das Original fängt mit einer sehr gelungenen Referenz zu "Psycho" oder "Dressed to kill" an.
Die Geschichte spielt sich vornehmlich auf dem Rummelplatz ab. Dort in der grossen, üppigen Geisterbahn haben sich nachts "blinde Passagiere" eingeschlossen. Es sind zwei Teeniepärchen, die hier in grusliger Ambiente ein bisschen ungestört sein wollen.
Amy Harper (Elizabeth Berridge) hat Mom und Dad angelogen. Sie übernachtet nicht bei ihrer Freundin Liz (Largo Woodrow). Stattdessen sind sie mit ihren Boys Buzz (Cooper Huckabee) und Richie (Miles Chapin) auf der Kirmes und vergnügen sich. Amys kleiner, etwas nerviger und neugieriger Bruder Joey (Shawn Carson) beobachtet die Viererclique, wie sie in die Geisterbahn eintreten. Ein Bediensteter mit einer Maske "Frankensteins Monster" (Wayne Doba) hilft ihnen in die Sitze. Aber die Teenies kommen nicht wieder raus. Sehr verblüfft bleibt er weiterhin am Ball, was sich da auf dem Jahrmarktsgelände abspielt. Die Geisterbahn scheint einem sonderbaren Vogel (Kevin Conway)zu gehören und auch sonst laufen auf dem Gelände einige Freaks herum. Was keiner ahnt: Die vier Jugendlichen beobachten drinnen einen grausamen Mord....
"Das Kabinett des Schreckens" ist ein sehr charmanter 80er Grusler, der mit einer optimalen Location für wohligen Schauer sorgt. Dabei hält sich, im Vergleich zum derzeitigen Horrorangebot, der Anteil brutaler Szenen sehr in Grenzen. Inmitten der Odyssee durch das Geisterbahnlabyrinth werden die Verfolgten natürlich auch mit "unechten" Geisterfiguren konfrontiert. Aber Vorsicht: Daneben könnte ein echtes Monster stehen. Vielleicht sieht es so beängstigend aus wie der Elefantenmensch....
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
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