Sonntag, 25. November 2012
Black Death
Regie: Christopher Smith
Ritter des Glaubens gegen Satan...
Als Schwarzer Tod wird die große europäische Pandemie der Jahre 1347 bis 1353 bezeichnet, die geschätzte 25 Millionen Todesopfer forderte, was einem Drittel der damaligen europäischen Bevölkerung entsprach.
Viele Menschen des Mittelalters sahen den Schwarzen Tod als Gottesstrafe an und fanden noch vermehrt Trost in der damals dominierenden Religion, die die gesamte Gesellschaft prägte. Neue religiöse Bewegungen entstanden spontan im Gefolge oder in Erwartung der Seuche – viele davon forderten das Monopol der Kirche auf geistliche Lenkung heraus. Bittgottesdienste und Prozessionen kennzeichneten den Alltag. Geißlerzüge gingen durch die Städte, die Stimmung war apokapypisch.
Bereits im Sommer 1348 waren die ersten Fälle in England aufgetreten, dort nimmt die geisterhafte Geschichte "Black Death" seinen Anfang.
Genauer gesagt in einer Abtei, wo der junge Novize Osmund (Eddie Redmayne) seinen Glauben lebt und ein geistliches Leben inmitten seiner Glaubensbrüder vertieft. Er möchte Mönch werden, doch fleischliche Begierde bindet ihn an die junge Averil (Kimberley Nixon).
Sowohl aus Furcht vor der Aufdeckung der Liebschaft als auch aus Angst wegen der gnadenlos wütenden Pest schickt Osmund seine Geliebte weg aus dem Dorf.
Er selbst möchte von Gott alsbald ein Zeichen, wo sein Weg hinführen soll und tatsächlich taucht am anderen Tag der Ritter Ulric (Sean Bean) und seinem sechsköpfigen Gefolge von Söldnern (John Lynch, Andy Nyman, Johnny Harris, Tygo Gernandt, Emun Elliott und Jamie Ballard) in der Abteil auf. Ihr Auftrag lautet ein Dorf zu untersuchen, dass sich nahe des Moors befindet und von dem es heisst, dass es das einzige Dorf in der Gegend sei, dass von der Pest bislang verschont wurde.
Ausserdem heisst es, dass dort ein Satanspriester Tote wieder zum Leben erweckt hat. Ein Werk des Satans ?
Osmund erkennt seine göttliche Aufgabe darin, die Ritter in dieses Dorf zu führen.
Nach einigen gefahrvollen Situationen erreichen sie dieses idyllische Dorf, dort lebt auch die Naturheilerin Langiva (Carice van Houten)...
Auch wenn sich Christopher Smith verdächtig nach "Alan Smithee" anhört, sollte man bemerken, dass der Brite bislang 4 recht gute Genrearbeiten ablieferte (Creep, Severance, Triagle), von denen sein Mittelalterfilm bislang auch sein bester Film ist.
Natürlich hat das düstere Teufelsmärchen, bei dem Gott und Gottlosigkeit als Feinde agieren, einen gewissen Trashinhalt.
Aber das ändert nichts daran, dass der Film nicht nur eine gewisse Magie alter Sagen und Märchen ausstrahlt, sondern vielmehr spannend und dicht inszeniert wurde.
Was zuerst wie ein Katastrophenfilm zur Pest beginnt, verändert sich zu einer Odyssee über den damaligen Aberglauben und berüchtigter Hexenjagden, bevor der gottlose Feind zurückschlägt.
Am Ende steht eine traurige Geschichte, die geradezu geschaffen ist für das Kino.
Mir hat dieser etwas naiv konzipierte Film sehr gut gefallen....
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
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