Regie: Eric Tessier
Schachmatt...
Yannick Bérubé (Marc-André Grondin), ein junger Filmstudent, möchte eigentlich nur seinen neuen Wohnort erkunden, als er mit dem Fahrrad einen Unfall hat und sich verletzt. Er versucht gleich im ersten Haus Hilfe zu bekommen und humpelt auf das Grundstück, wo ihm der Hausbesitzer, ein Taxifahrer namens Jacques Beaulieu (Normand D’Amour) begegnet. Dieser scheint zunächst etwas abweisend reagiert. Der Mann lehnt es auch ab ihn ins Krankenhaus zu bringen, sichert aber zu, dass er telefonisch um Hilfe bittet, allerdings soll Yannick draussen warten.
Doch nicht nur der Fuß ist verletzt, auch die Hand und Ellenbogen blutet und so betritt Yannick ungefragt das Haus, um sich das Blut abzuwaschen. Dies hätte er besser nicht getan, er sieht den Hausherrn telefonieren und von oben hört er Hilfeschreie.
Oben angekommen betritt er eine abgedunkelte Kammer ohne Fenster, auf dem Boden liegt ein Verletzter, der übel zugerichtet ist.
Dann wird Yannick überwältigt und als er aufwacht ist er alleine in diesem abgeschlossenen Raum. Als Mitwisser eines Verbrechens ist er nun Gefangener einer schrecklich netten Familie. Maude (Sonja Vachon), die Frau von Jacques wirkt devot und unterdrückt, ihr Ein und Alles ist die kleine Tochter Anne (Elodie Lariviere), die allerdings mehr als psychiatrisch auffällig ist (kein Wunder bei dieser Umgebung). Und Jacques ist ein wahnsinniger Psychopath, der gerne Schach spielt und der Leute, die einen verwerflichen Lebenswandel führen, mit dem gerechten Tod bestraft. Die ältere Tochter Michelle (Mylene St. Sauveur) soll einmal die gewichtige Mission des moralischen, gerechtigkeitsfanatischen Serienkillers übernehmen, doch vorher fordert der brilliante Schachwspieler Jacques Yannick immer wieder zum Schachspiel heraus. Nur wenn es Yannick einmal gelingen würde zu siegen, wäre er frei...
Bei Filmen über das Schachspielen fällt mir spontan einer meiner Lieblingsfilme "Das siebente Siegel" von Ingmar Bergman ein. In diesem 1957 entstandenen Klassiker trifft ein Ritter auf den Tod, der ihn zu einem Schachspiel eindädt, bei dem nicht weniger als das Leben und die Seele des Ritters auf dem Spiel steht.
Auch in dem kanadischen Psychothriller "5150 Elm´s Way" (Original: 5150, Rue des Ormes) geht es um das Schachspiel und für den Herausforderer Yannick sprichwörtlich um Alles, denn sein Leben hängt davon ab, dass er gegen seinen Peiniger im Spiel siegreich sein kann.
Dabei blickt der Student dem personifizierten Ende ins Gesicht und sein ruhiger und überlegt agierender Kontrahent spielt so unberechenbar, dass auch die Gedankenwelt des Studenten auf seltsame Weise immer mehr mit dem Gegenüber verbunden wird.
Der Film von Regisseur Eric Tessier basiert auf dem gleichnamigen Roman des franko-kanadischen Horrorschriftstellers Patrick Senecal.
Atmosphärisch dicht, bedrückend, hochspannend...so lässt sich dieser subtile Thriller am besten beschreiben.
Wenig bekannt, aber sehr empfehlenswert.
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
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