Donnerstag, 22. November 2012
Tokyo Gore Police
Regie: Yoshihiro Nishimura
Eins, Zwei Polizei...
Die japanische Metropole in einer nicht allzu fernen Zukunft: Der Vater der kleinen Ruka ist Chef der Polizei und fällt in der Zeit, als die Bestrebungen laufen, die exekutive Gewalt zu privatisieren, einem Attentat zum Opfer.
Jahre später gehört die erwachsene Ruka (Eihi Shiina) selbst zu dieser mächtigen, inzwischen privatisierten Eliteeinheit der Tokyo Police Corporation, die inzwischen vom ehemaligen besten Freund des Verstorbenen (Yukihide Benny) geleitet wird.
Tokio ist DIE unübersichtliche Megacity und kaum zu kontrollieren. Das Verbrechen ist alltäglich. Die vielen Millionen Einwohner wollen geschützt werden und deshalb hat die Privat-Police einen guten Ruf, den sie mit viel Werbung beim Privatfernsehen demonstriert. Es gibt Werbeclips mit Live-Exekutionen oder die Möglichkeit einer virtuell aktiven Teilnahme bei "gerechten" Folterungen an Gesetzesbrechern.
Die Gesetze und die Normen sind verändert, wie weitere Werbetrailer zeigen: "Ritzen" und selbstverstümmelung ist in, auf unsittliches Berühren in der U-Bahn steht die Todesstrafe, das Für und Wider von Harakiri wird werbetechnisch ausgeschlachtet.
In den Freak-Bordellen gibts Sex mit ganz normalen Mädchen und mutierten Geschöpfen.
Man(n) macht Bekanntschaft mit der Schneckenfrau oder mit einem bissigen Krokogirl.
Doch es kommt noch bizarrer.
Ruka ist eine der besten Cops in der Jagd auf "Maschinen" oder "Ingenieure" - einer Bande von mutierten Superschurken, die sich mit Hilfe von Genmanipulation zu fast unschlagbaren Kampfmaschinen innerlich aufrüsten können. Die verletzte Körperstelle mutiert zur unschlagbaren bizarren XXL vergrösserten Waffe.
Die Bullen sind aber keinen Deut besser als die Killer, denn sie agieren ausschliesslich reaktionär und faschistoid..
Auf der Suche nach dem Kopf der Mutanten, dem fast unbesiegbaren Serienkiller Keyman (Itsuji Itao) wird Eli mit dem Tod ihres Vaters konfrontiert...
Der Debütstreifen von Yoshihiro Nishimura ist vordergründig ein Metzelfilm der Marke Grindhouse mit einer Überdosis Kunstblut, dass wirklich eher künstlich wirkt - aber fontänenartig die exzellenten einprägsamen Bilder éiner genialen Kameraarbeit überflutet.
Bemerkenswert auch die Nähe zum Italo-Western mit den dort unvergesslichen Großaufnahmen der Protagonisten und die Inszenierung der Actionsequenzen choreographiert als grosse Kinobilder. Ein schrille Blutorgie, die durchgehend völig abgedreht, extravagant eine eher düstere Zukunftsvision in knalliger "Gozilla" Manier zelebriert. Viele Zuschauer werden den Film als völlig überdrehten billigen Unsinn und Trash abtun, womit sie sogar Recht haben. Der Film hat aber ein ungeheures Potential zum absoluten Kultfilm, denn in jeder Sequenz ist Polarisierung angelegt.
Mein Daumen geht bei dieser hintergründigen und fiesen Geschmacklosigkeit nach oben....
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
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