Sonntag, 25. November 2012
Sleepless
Regie: Dario Argento
Der Zwergenmörder kehrt zurück...
Da hat sich Prostituierte Angela (Barbara Lerici) einen äusserst seltsamen Freier angelacht. Er singt Kinderlieder, steht auf perverse Praktiken und spricht im Schlaf davon, dass er bereits mehrere Morde begangen hat. Er wirft die Frau raus, die stolpert über eine Schränkchen und steckt aus Versehen eine blaue Mappe in ihre Handtasche. Erst im Nachtzug entdeckt sie, dass sie bei dem Mann unfreiwillig etwas mitnahm. Sie öffnet die Mappe und findet darin Beweise, dass sie soeben mit dem vor 17 Jahren berüchtigte Serienmörder "der Zwerg" Kontakt hatte.
Sie ruft per Handy ihrer Kollegin Amanda (Conchita Puglisi) an, die sie am Bahnhof abholen soll. Angst macht sich breit.
Angela wird nie ankommen und Amanda wird auch das Bahnhofsareal nicht mehr lebendig verlassen. Die blaue Mappe wird nicht gefunden.
Kommissar Manni (Paolo Maria Scalondro) sieht aber am Tatort die Ähnlichkeit zu den Fällen vor 17 Jahren und nimmt Kontakt mit dem inzwischen pensionierten, den Fall damals bearbeiteten Inspektor Ulysses Moretti (Max von Sydow) auf. Dieser hat damals dem kleinen Giacomo, dem Kind einer Ermordeten geschworen, den Mörder zu finden.
Tatsächlich fand man damals in dem kleinwüchsigen Vinzento de Fabritis (Luca Fagioli), der sich suizidierte, den Mörder. Seit 17 Jahren war auch Ruhe, was Beweis genug sein sollte, dass damals der richtige gefunden wurde. Aber wer ahmt nun diese Morde nach ?
Giacomo (Stefano Dionisi)taucht ebenfalls wieder auf und sucht vorübergehend eine Bleibe bei seinem Freund Lorenzo (Roberto Zibetti), dessen Vater die Freundschaft argwöhnisch betrachtet, warum auch immer.
Jedenfalls hat Giacomo ein Auge auf die liierte Gloria (Chiara Caselli) geworfen, während er mit Moretti bald ein Ermittlungsduo bildet, dass auf eigene Faust den neuen/alten Serienkiller aufzuspüren versucht...
Der italienische Kultregisseur Dario Argento gilt als einer der prägenden Schöpfer des italienischen Giallo und hat auch somit den modernen Horror- und Slasher-Film extrem stark beeinflusst.
Seine Hauptwerke wie "Profondo Rosso", "Suspiria" oder "Thenebre" stammen aus den 60ern und 70ern.
Mit "Sleepless" aus dem Jahre 2001 versuchte er den Giallo zu neuem Leben zu erwecken, denn mental ist dieser äusserst unterhaltsame Thriller tatsächlich in den 70er oder 80ern anzusiedeln.
Mit "Sleepless" erfindet Argento das Genre zwar nicht neu, dazu ist der Film zuwenig innovativ - aber immerhin gelingt ihm eine geglückte Hommage an dieses Genre.
Kritiker werden sich vermutlich einerseits an den etwas theatralischen Mordsequenzen oder an einigen Logikfehlern (auch in der Auflösung) wundern, aber dies gehört nun mal zu dieser Filmgattung. Nicht umsonst ist es eine Art filmische Umsetzung eines 10 Groschen Schundkrimis.
Furios und geradezu bombastisch gut sind die ersten 20 Minuten, in denen es Dario Argento gebündelt gelingt, zu zeigen was für grandiose Suspenceszenerien er völlig dynamisch perfekt entwickeln kann.
Bewertung: 8 von 10 Punkten.
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