Donnerstag, 19. März 2020

Schlachthof 5

























Regie: George Roy Hill

Die Geschichte des Soldaten Billy Pilgrim...

Die bekanntesten Film von Regisseur George Roy Hill sind sicherlich "Zwei Banditen" und "Der Clou" - beide mit dem starken Schauspieler-Duo Paul Newman und Robert Redford und beides oscarprämierte Hollywood-Klassiker. Für "Der Clou" bekam George Roy Hill auch den Regieoscar. Weniger bekannt sind seine eigenwilligen Literaturverfilmungen wie "Garp und wie er die Welt sah" oder "Schlachthof 5". Letzterer basiert auf dem Roman "Schlachthof 5 oder der Kinderkreuzzug von Kurt Vonnegut. Dieser Roman ist stark autobiographisch gefärbt und beschreibt auch den Luftangriff im 2. Weltkrieg auf Dresden. Dieses Erlebnis und weitere Ereignisse des Krieges werden vom Autor mit späteren Lebensetappen verbunden, darüberhinaus auch mit Gedanken und Phantasien. So gleitet die Hauptfigur Billy Pilgrim - im Film gespielt von Michael Saks - immer mehr in eine Traumwelt, die irgendwann auch gleichwertig Bestand hat mit der Realität und in dieser Welt kommt auch ein imaginärer Planet mit dem Namen Tralfamadore vor. Diese Ausserirdischen entführen Billy samt seinem treuen Hund Spot gemeinsam mit einer hübschen jungen Frau, die Montana Wildhack (Valerie Perrine) heißt und nach dem Willen der freundlich gesinnten Aliens sollen sich Mann und Frau natürlich auch paaren.
"Schlachthof 5" ist die Geschichte dieses Billy, der irgendwann in der Zeit hängen bleibt und seine gesamten Lebensstationen in einer scheinbar zufälligen Reihenfolge erlebt. Dabei haben dem jungen Billy als Soldat die Erfahrungen im Zweiten Weltkriegs so zugesetzt, dass sie ein Großteil seines Daseins bestimmt und er immer wieder in diese zeit zurückkehren muss.
Durch die Zeitsprünge gerät zumindest für den Zuschauer aus den Fugen. Für den jungen Helden selbstverständlich auch, aber irgendwann - so scheint es - hat er sich an diesen Zustand gewöhnt und angepasst. Aber immer wieder die deutsche Gefangenschaft und er erlebt den Fußmarsch mit anderen Gefangenen durch die Stadt Dresden, begleitet werden die Kriegsgefangenen von einem alten deutschen Offizier (Friedrich von Ledebur) und  von ganz jungem deutschen Wachpersonal (u.a. Ekkehardt Belle). Sie werden untergebracht in dem alten "Schlachthof 5" und flüchten beim Bombardement auf Dresden, in den Keller des Gebäudes, wo sie überleben. Nachdem die Brandbombe die Stadt in Schutt und Asche legte, erlebt Billy als Überlebender das Ausmaß der Katastrophe, die Gefangenen müssen mithelfen die Trümmer, so gut es geht, zu beseitigen. Sein bester Kamerad (Eugene Roche) wird von den Deutschen wegen einer Nichtigkeit standrechtlich erschossen und im Krieg festigt sich auch die Feindschaft mit einem anderen Kameraden. Dieser Paul Lazzaro (Ron Leibman) ist ein Psychopath und wird in späteren Jahren ein Attentat auf den inzwischen erfolgreichen Billy Pilgrim machen. Billys Ehe mit Valencia (Sharon Gans) wird thematisiert, mit der er zwei Kinder hat. Er überlebt einen Flugzeugabsturz, den er durch seine Alienfreunde vorher sah. Aber seine Frau stirbt einen Unfalltod im Auto, als sie von dem Absturz erfährt und wie eine Geisteskranke ins Krankenhaus fahren will...




Der Film lebt aus diesen zusammengewürfelten Episoden und der Regisseur behält dennoch das Gefühl für das große Ganze, dass dahintersteckt. Die Planetensequenz würde man mit den heutigen verbesserten Mitteln sicherlich anders drehen, sie wirkt optisch etwas kitschig. Ein wichtiges Thema, dass der Film und auch das Buch beschäftigt, ist die Auswirkung von Gewalt. Ich würde "Schlachthof 5" wenn überhaupt als einen sehr aussergewöhnlichen Science Fiction Beitrag bezeichnen, denn ausser Billys Erscheinungen von Ausserirdischen und seinem Aufenthalt auf einem fremden Planeten, ist alles weitere unergründlich. Als Zuschauer steckt mannicht nur durch die Ich-Perspektive in der Haut des Protagonisten und die Bedeutungen bleiben Interpretationssache.




Bewertung: 7,5 von 10 Punkten. 

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