Donnerstag, 19. März 2020

THX 1138

























Regie: George Lucas

Beklemmende Zukunft...

George Lucas führte vor seinem Mega-Erfolg von "Star Wars" (1977) Regie bei zwei anderen Filmen. Sein "American Graffiiti" aus dem Jahr 1973 spielte an der Kasse 118 Millionen Dollar ein und ließ den finanziellen Flop des Debüts "THX 1138" zwei Jahre zuvor schnell vergessen.
Themen in seinem ersten Science Fiction Film ist einerseits die weitverbreitete Furcht vor dem Indentitätsverlust des Individuums in einer stark technisierten und zentralistischen Gesellschaft, die in einer Technokratie zusammenleben und andererseits wirft der Film die Frage nach dem freien Willen des Menschen auf. Das Leben dieser Menschen findet in einer riesigen unterirdischen Anlage statt und Kontrolle des Einzelnen sowie dessen Produktivität steht über allem. Damit dieses System funktioniert, werden die Menschen mit Psychopharmaka vollgepumt und wenn alles nicht hilft, dann muss man mit Zwangsmedizierung nachhelfen. Geschlechtsverkehr und Fortpflanzung sind unter Strafe gestellt. Schon alleine deshalb werden Drogen eingesetzt, die den Geist verändern und die Gefühle auf Null herunterfahren. Alle Menschen sehen sich optisch ähnlich, weil sie die gleiche weiße Kleidung tragen und die Köpfe kahlrasiert sind. In dieser hochautomatischen Welt haben die Menschen keine Namen mehr, sondern haben eine individuelle Nummer mit einer Vorsilbe versehen.
THX 1138 (Robert Duvall) ist einer der fleissigen Arbeiter in diesem System, arbeitet in einer Abteilung, wo man die größeren schwarz gekleideten Android-Polizisten herstellt und teilt seine Wohnung mit LUH 3417 (Maggie McOmie). Leider geschieht dies, was nicht passieren darf und als schwere perverse Sünde unter Strafe gestellt wird. Die beiden haben ihre Medikamente weggelassen und schlafen irgendwann miteinander.
LUHs Vorgesetzter SEN 5241 (Donald Pleasence) scheint dies zu ahnen und bewirkt, dass LUH sich dazu entschließt mit einem anderen platonischen Partner zusammenzuleben. SEN selbst buhlt um die Freundschaft von THX, der sich aber inzwischen in LUH verliebt hat. Dennoch scheint noch alles in Ordnung als THX seine Schicht mit der Erfolgsmeldung verlässt "nur 195 Arbeiter verloren" - damit ist man erfolgreicher als die Konkurrenz, die 50 mehr verloren hat.
An einem der nächsten Tage gerät THX durch zu wenig Medikamente in einer kritischen und gefährlichen Phase seiner Arbeit ins Stocken, dies macht ihn verdächtig. Bald darauf werdn THX und LUH festgenommen und THX wird medikamentös behandelt. Er genießt ein kurzes Wiedersehen mit LUH, die ihm gesteht, dass sie schwanger ist. Die beiden werden getrennt und THX wird zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Dort in dieser Verwahranstalt, die wie ein endloser weißer Raum ohne Wände und ohne Ausgang aussieht, trifft er auch wieder auf SEN, der ebenfalls - wegen Systemmanipulation - verurteilt wurde. Diese Gefangenen sollen konditioniert werden. Doch THX entscheidet sich zur Flucht und SEN schließt sich ihm an...





Die Geschichte ist eigentlich extrem einfach und wenig vielschichtig, doch es ist die Atmosphäre von "THX 1138", die durchgehend überzeugt. Die Dikatatur der Zukunft ist in jeder Sekunde präsent und auch das innovative Soundkonzept verstärkt diese einzigartige Wirkung des Films, der eine gewisse Verwandtschaft zu anderen Filmen wie "Equilibrium", "Die Insel", "Gattaca" oder "Flucht ins 23. Jahrhundert" aufweist und vom damaligen Flop zu einem Meilenstein des Genres aufstieg. Tatsächlich ist die Optik sehr eindringlich und die Abhängigkeit der Menschen gegenüber der Technologie ist allgegenwärtig und wirkt gespenstisch. Verstörend wirkende Kulissen und extrem kalte Bilder sorgen für eine hypnotische Note des Debüts von George Lucas.





Bewertung: 10 von 10 Punkten.

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