Donnerstag, 22. November 2012

Rogue


























Regie: Greg McLean

Schnappi snaps...

Gute Tierhorrorfilme sind rar, meistens gibts krude Filmgurken in diesem Subgenre. Einige davon so schlecht, dass sie schon wieder genial sind. "Ananconda - Dschungelratte Jon Voight jagt die Schlange" von Luis Losa ist eines dieser Highlights.
Besonders bedrohlich sind halt Schlangen oder Reptilien. Aus diesem Grund werden Schnappis Verwandte immer mal wieder gerne als Hauptdarsteller eingesetzt. Bester bisheriger Krokofilm bisher das vergnügte Happening am "Lake Placid", denn dort trieb sich eine sehr grossgewachsene Echse im Gewässer herum, die von einem Golden Girl gefüttert wurde.
Kakadu Park, Australien: Neben einer zum Niederknien herrlichen Landschaftskulisse sind die großen dort beheimateten Salzwasserkrokodile eine echte Hauptattraktion. Der amerikanische Reisejournalist Peter McKell (Michael Vartan) nimmt an einer dieser angebotenen Bootstouren teil, bei dem alle Anwesenden einen Logenplatz im Boot haben, sie können mit der Hand ins Wasser eintauchen und die dort imposanten und ruhig im Wasser gleitenden Krokos bestaunen, die von den erfahrenen Bootsführern auch gefüttert werden und mit einem kurzen Sprung aus dem Wasser nach der Beute schnappen - vermutlich ist am Boot das Warnschild "Do not lean out" angebracht.
Natürlich sind die nachfolgenden Einstellungen so fies konzipiert, dass die einzelnen Teilnehmer der Reisegruppe jeweils in Grossaufnahme was sagen, im Hintergrund immer dieses ruhige Wasser zu sehen ist - nur das sichere? Boot trennt den Mensch vom Wasser.
Man denkt da voller sorge an eine Einstellung aus "Jaws"...
Kurz bevor die Reiseleiterin Kate Ryan (Radha Mitchell) das Boot in Richtung Rückweg steuert und die Anwesenden aufgeklärt hat, dass diese noch lebenden Saurier mal gut und gerne 6 Meter gross werden und es auch schon seltene Exemplare von 8 Metern gab, sehen sie ein Notsignal. Sie fahren noch ein paar Meilen weiter, nichtsahnend dass dort ein egozentrisches Monsterexemplar im Gewässer lauert, dass durch die Boots-Touristen sein markiertes Jagdrevier gefährdet sieht...

Der Australier Greg McLean zeigt in seinem Nachfolgefilm von "Wolf Creek" wieder eine gefährliche Seite seiner Heimat. Mit meditativen, von mystischen Didgeridoo-Klängen untermalten Kamerafahrten durch die Natur Australiens wirkt der Film im ersten und besten Abschnitt "Das Boot" eher wie eine exzellente Dokumentation mit Aufnahmen von echten Krokodilen.
Man hat sogar das Gefühl Mitglied dieser Reisegruppe zu sein, denn die Aufnahmen der Portraits durchbricht die Distanz. Den zweiten Teil könnte man "Die Insel" nennen, denn dort ist vorläufiger Zufluchtsort vor dem gefährlichen Wasser, aber nicht für lange. Den Showdown, bei dem das Krokodil dann doch immer mehr wächst (vermutlich wegen der üppigen Tagesmenüs), gibts dann in "Der Höhle".
Von Trash ist der Film weit entfernt, man wird kaum so lachen können, wie bei "Anaconda". Natürlich ist der Film gegen Ende eher seinem Spannungslevel als der Logik verpflichtet, aber man kann gewisse Absurditäten ganz gut verschmerzen. Denn der Unterhaltungswert hat insgesamt gestimmt, auch wenn ich für den Anfang eher 4 Sterne vergeben hätte und nach und nach zu einem strengeren Urteil kam....


Bewertung: 6 von 10 Punkten.

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