Regie: Russell Mulcahy
Nicht "Sieben" sondern "Sechs"
Schon wieder ein traumatisierter Cop: Detektive John Prudhomme (Christopher Lambert)aus Chicago hat den Unfalltod seinen kleinen Sohnes Michael immer noch nicht überwunden. Seine Ehe mit Sara (Barbara Tyson) leidet mächtig darunter, eine Trennung steht im Raum.
Bei einer ersten Tatbegehung eines brutalen Mordes, bei dem das Opfer verblutet ist, hat der wohl wahnsinnige Killer auf dem Fenster eine blutrote rätselhafte Nachricht hinterlassen. "He is coming" deutet bald auf ein religiös geprägtes Motiv hin.
Prudhomme ist bei seinen Kollegen wegen seiner derzeitigen Stimmung nicht besonders beliebt, lediglich sein Partner Detective Andrew Hollinsworth (Leland Orser) hält es mit ihm aus. Gemeinsam recherchieren sie während weitere Morde geschehen, die einen klaren Zusammenhang mit dem ersten Mord aufweisen. Allen Anschein verfolgt der Serienkiller mit diversen besonders spektakulären Serienmorden ein noch spektakuläreres Ziel. Bald schaltet sich auch das das FBI durch den Profiler Agent Greg Wingate (Robert Joy) ein, was Prudhomme nicht besonders passt...
Dabei ist die Ähnlichkeit im Setting zum grossen Vorbild "Sieben" extrem offensichtlich. Auch Mulcahys Film spielt vornehmlich im Regen und in kalter und dunkler Location.
Dabei ist die religiöse Motivation des Killers leider recht absurd geraten und mag so recht keinen Sinn abgeben. Ok, man wird den Einwand bringen können, dass die Sinne des Psychopathen anders ticken.
Trotzdem wirkt die Triebfeder der Tat enorm aufgesetzt, konstruiert und übertrieben.
Ebenso war ich erstaunt, wie schnell die beiden Detektives kombinieren, schlussfolgern und scheinbar unzusammenhängende Puzzleteilchen von Spuren verbinden können.
Glanzpunkt des Films ist eindeutig die starke Vorstellung von Robert Jóy als FBI´-Profiler. Er stiehlt einem etwas phlegmatisch wirkenden Christopher Lambert so manche Szene.
Insgesamt eine recht solide Genrearbeit mit manchmal schamlos ausgestellten Gewaltszenen. Mulcahys Werk ist aber keineswegs überragend wie seine vielfach zitierten Vorbilder und bleibt im Gesamten leicht über dem Genredurchschnitt.
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.
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