Regie: Miguel Sapochnik
My heart will go on...
1984 gabs einen "Repo Man" von Alex Cox, der für seinen Arbeitgeber die Fahrzeuge wiederbeschafft, deren Raten von den Schuldnern nicht mehr aufgebracht werden können.
Regisseur Miguel Sapochnik griff diese Grundidee auf, seine "Repo Men" lehben aber im Jahr 2025 und sie sind beim Unternehmen "The Union" angestellt. "Union" beherrscht den immer grösser expandierenden Markt der Organtransplante. Im Jahr 2025 ist es ein Routineeingriff, wenn Herz, Leber, Niere oder Bauchspeicheldrüse erneuert werden müssen. Die potentiellen Kunden, die erkrankt sind, können sich das benötigte Organ bei der Firma auf Kredit kaufen. Das freut den Chef Frank (Liev Schreiber), der somit einen neuen Vertrag hat, der dem Kunden horrende 19 % Zinsen abverlangt, in vielen Fällen resultiert daraus - nach einigen Monaten - die Zahlungsunfähigkeit.
Das ist jetzt noch nicht weiter tragisch für den Kunden, den er darf 3 Monate im Verzug sein. Danach wirds aber ernst, denn an dieser Stelle tauchen dann harte Jungs wie Remy (Jude Law) oder Jake (Forest Whitaker) beim säumigen Zahler auf, feuern einen gezielten Betäubungsschuß ab und entnehmen dem Schuldner das Organ wieder.
Dies macht auch Sinn, denn die Firma kann die entnommenen Organe wiederverwenden, was natürlich Kostensenkung bedeuten und mit einem neuen Vertrag ist natürlich Gewinnmaximierung möglich.
Je mehr arme Organträger alle gemacht werden, desto mehr Provision gibts für die Killer-Rampensäue an der Front.
Remys Frau (Carice van Houten) hat aber genug vom brutalen Job ihres Mannes und drängt ihn, sich ins Büro versetzen zu lassen.
Dies missfällt aber seinem besten Freund und Arbeitskollegen Jake. Carol zieht die Konsequenzen aus der zögernden Haltung ihres Mannes, verlässt ihn mit dem gemeinsamen Sohn.
Bei einem Routinejob wird Remy schwer verletzt. Der Defibrillator, mit dem das künstliche Herz des Kunden - ein beliebter DJ - außer Betrieb gesetzt werden soll, hat eine Fehlfunktion und fügt Remy einen Schlag zu, der ihn nicht nur ins Koma versetzt. Frank wacht im Krankenhaus auf und hat inzwischen ein künstliches Herz. Kein Problem, wenn er weiter so gut für die Firma Leute kalt macht. Aber irgendwie bekommt Remy Gewissensbisse und er kann nicht mehr so einfach wie früher.
Eine Sinnkrise bahnt sich an, er lernt dabei auch die Barsängerin Beth (Alice Braga) kennen, die auch mit Organen der Firma rumläuft...
Schräg, schräg, schräg...das hört sich alles ziemlich absurd an und wahrscheinlich gelingt die Verfilmung von solch einer aberwitzigen Story nur dann, wenn man a) als total schrille, selbstironische Persiflage ala "Brazil" oder b) als spannungsgeladener, kompromissloser Thriller inzeniert. Und "Repo Men" ist weder das eine noch das andere. Vielmehr kann er sich nicht entscheiden, was er nun wirklich sein will. Für den Thriller fehlt ihm die Spannung, für die Groteske der hintersinnige Humor.
So pendelt er unentschlossen mit seiner wirren Story hin- und her und bekommt nie - trotz manch einer gelungenen Einzelszene - so richtig die Kurve.
Genauso schwach war in diesem Jahr im SciFi-Genre nur noch "Book of Eli"
Nein, diese Repo Men haben mich leider eher enttäuscht...immerhin ist der Schluß, etwas angelehnt an Terry Giliam, schön böse.
Bewertung: 3 von 10 Punkten.
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