Donnerstag, 22. November 2012

Das unsichtbare Auge

 




















Regie: John Carpenter

Ein Fremder, ganz in deiner Nähe...

Die TV-Regisseurin Leigh Michaels (Lauren Hutton) bekommt einen neuen Job in Los Angeles. Doch kurz nachdem sie ihre neue Wohnung in einem modernen Hochhaus bezogen hat, beginnt ein unbekannter Stalker mit langsam sich steigernden Attacken gegen Leih. Er muss sie vom anderen Hochhaus nebenan mit einem Teleskop beobachten können, wir zuschauer sehen auch nur das Fernrohr und die Tonbänder des Fremden.
Anfänglich kokettiert sie noch ein bisschen mit dem unbekannten Thrill, denn der Unbekannte telefoniert mit ihr und ist auch nicht unbedingt bedrohlich, er gibt nur immer wieder zu verstehen, dass er sie beobachten kann. Ausserdem schickt er ihr im Rahmen eines gefakten Preisausschreiben bei dem eine Europareise gewonnen werden kann, nette Geschenke per Post. Doch schnell wandelt sich die Bedrängung in blanken Terror um: Die Stromversorgung wird plötzlich von dem Mann im Hintergrund kontrolliert und auch die Distanz scheint immer mehr zu fallen: Er kennt ihren Arbeitsplatz, er ist heimlich dabei, wenn sie sich mit ihrer Arbeitskollegin (Adrienne Barbeau) trifft, er beobachtet auch die Treffs mit ihrem neuen Freund (David Birney).
Die Polizei ist machtlos, denn solange er keine Straftat begeht und nur seine Großstadtneurose auslebt, hält man ihn für ungefährlich. Leigh versucht nun selbst den unkalkulierbaren Voyeur zu finden...
Carpenters Film "Das unsichtbare Auge" (Originaltitel "Someone`s watching you" entstand 1978, kurz vor seinem Kino-Welterfolg "Halloween" für das amerikanische TV.
Der menschenscheue Director gibt ja stets an, dass sein Filmschaffen am meisten von Regisseuren wie Hawks und Hitchcock beeinflusst worden ist. Im "unsichtbaren Auge" sind tatsächlich diese Hitchcockschen Inspirationen verblüffend, vielleicht sogar mehr als in jedem anderen Carpenter-Film erkennbar.
Im neuen Kino über das multimediale Zeitalter voller vernetzter Kommunikationen wirkt die Handlung zwar altmodisch, aber dafür stimmen Spannungsaufbau und Suspence.
Beeindruckend wie John Carpenter in dieser frühen Schaffensphase, als auch "Assault" und "Dark star" entstanden, mit geringen Budget, mit wenig bekannten Darstellern äußerst packende Filme abgeliefert hat. Die Handlung spielt sich hauptsächlich in den Appartments oder gelegentlich in der Tiefgarage oder Waschküche ab. Aufgelockert wird das "Schöner Wohnen in der Großstadt" von ein paar Außenaufnahmen von Los Angeles und seiner Skyline, wobei die hohen Gebäude schon eine gewisse Bedrohung durch ihre Anonymität ausstrahlen.
Ein empfehlenswerter kleiner Film...

Bewertung: 7 von 10 Punkten

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