Regie: Jonas Akerlund
Die vier apokayptischen Reiter...
Eine imposante Schneelandschaft, blauer Himmel: Ein alter Mann, der mit seinem Hund auf der Jagd ist, findet mitten auf einem gefrorenen See eine Art Schrein, als er diesen näher betrachtet, findet er eine ganze Menge blutige ausgerissene Zähne und den Hinweis "Come and see".
Ein Fall für den versierten Profiler bei der Polizei: Detektive Aidan Breslin (Dennis Quaid), der durch den Tod seiner Frau ein depressiver Workaholic geworden ist. Seine beiden Söhne Alex (Lou Taylor Pucci) und der kleiner Scott (Liam James) buhlen um seine Zuneigung, die er leider immer seltener zeigt und sich mit Durchhalteparolen "Ich versprech euch, es wird bald besser" entschuldigt und die Kids abspeist.
Doch dieser mysteriöse Zahnfund, bei dem das Opfer noch leben könnte, steht in einem unmittelbaren Zusammenhang mit einem sadistischen Mord und entwickelt sich sehr bald zu einer Jagd nach einem Serienmörder, die Bibelstelle über die vier apocalyptischen Reiter wird immer bedeutsamer.
Dann bittet die junge Kristin (Zang Ziyi), Adopptivtochter des Opfer, bittet den beschäftigen Fahnder um ein Treffen...
"Horsemen" ist der erste Thriller des schwedischen Musikclip Directors Jonas Akerlund, der schon für das video von Madonnas song "Ray of Light" den begehrten Grammy gewinnen konnte.
Und da sind wir schon bei einer Stärke des etwas abstrusen Thrillers, seine Bilder sind ästhetisch klasse inszeniert und halten durchweg eine morbide Stimmung des Verfalls, was ausdrücklich zum Thema des Films wird. Ein Lob auch dem Kameramann Erik Broms, der eine sehr gute Arbeit macht.
Der von Michael Bay produzierte Film erinnert etwas an "WAZ" und hatte eher schlechte Kritiken, vor allem wenn man ihn mit den Besten des Serienkillergenres vergleicht. Diese Jagd nach einem Mörder mit religiösem Motiv erinnert natürlich rein oberflächlich an David Finchers Ausnahmethriller "Sieben".
Hier ist "Horsemen" in der Gesamtheit weitaus weniger geschlossen, sondern erhlaubt sich hier mal einen Logikfehler oder da mal ein bisschen zu sehr aufgesetztes Klischee vom ausgebrannten Cop mit Schicksalschlag, der sich immer noch in einem Posttrauma befindet und natürlich keine professionelle Hilfe aufsucht, sondern sich verzweifelt auf die Arbeit stürzt, den familiären Niedergang und Bruch mit seinem Kindern, der sich inzwischen vollzieht grossartig ignoriert.
Hier hat Dennis Quaid sowohl gute als auch etwas aufgesetzte Momente. Dafür bringen die jugendlichen Darsteller Lou Taylor Pucci, Zhang Ziyi oder Patrick Fugit viel Frische und Unverbrauchtheit ins Geschehen ein und haben die eine oder andere markante Szene, die in Erinnerung bleibt.
Insgesamt gesehen, trotz einiger Schwächen, ein ganz guter Genrevertreter. Aber Vorsicht für Zartbesaitete: Es sind einige recht schockierende Szenen zu durchstehen...
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen