Donnerstag, 22. November 2012

Hände voller Blut



Regie: Peter Sasdy

Lebt Jack the Ripper ?

Hände voller Blut" (Originaltitel: Hands of the Ripper) entstand 1971 als bei Hammer Horror langsam die Späthase eingeleutet wurde.
Regie führte der Ungar Peter Sasdy, der bereits mit "Wie schmeckt das Blut von Dracula ?" und "Comtesse des Grauens" Erfahrungen auf diesem Gebiet mit dem Studio hatte.
Mit der Rippervariante ist ihm einer der besten Hammerfilme überhaupt gelungen.
England zur Zeit von Königin Viktoria, Jack the Ripper treibt sein Unwesen. In der Anfangssequenz flieht der Serienkiller vor seinen Verfolgern nach Hause zu seiner Frau und seiner kleinen Tochter. Die Frau entsetzt, denn in dem Moment entdeckt sie sein Geheimnis. Ripper tötet vor den Augen der kleinen Anna seine Frau...

Einige Jahre später: Anna (Angharad Rees) kann sich an die Kindheitsereignisse nicht mehr erinnern. Sie wurde von einer Mrs. "Granny Golding" (Dora Bryan) adoptiert. Eine Frau, die ihr Geld mit Wahrsagerei und Geisterbeschwörungen für Reiche verdient oder aber die junge Anna an finanziell gut situierte und schmierige Parlamentsabgeordneten wie Mr. Dysart (Derek Godfrey) verkauft. Bei diesem verkuppelten Schäferstündchen eskaliert aber die Situation und die geschäftstüchtige Granny wird von einem Schürhaken aufgespießt. Ist Anna eine Mörderin ? Sind es die vererbten Gene des Vaters ? Den Psychologen Dr. John Pritchard (Eric Porter) fasziniert dieser Fall und er holt Anna zu sich nach Hause und beobachtet entrückte Phasen von Anna, die dann ausgelöst werden, wenn eine Kombination aus einem glänzendes Objekt, offenem Kaminfeuer und einem Kuss eintritt. Während Pritchards Sohn Michael (Keith Bell) seine Hochzeit mit der blinden Laura (Jane Merrow) plant, geschehen weitere Morde. Kann das Medium Madame Bullard (Margaret Rawlings) Licht ins Dunkel bringen...
"Hände voller Blut" glänzt mit einer perfekten Atmosphäre Londons während des viktorianischen Zeitalters. Pritchard ist ein glühender Anhänger einer modernen Strömung von Sigmund Freud und verfällt der Idee die Psyche eines Mörders zu studieren und zu beleuchten. Als Gegenpart ein Politiker wie Dysart, der eine Doppelmoral pflegt und Mörder am Galgen sehen möchte, da wo sie hingehören.
Die FSK 18 Einstufung hat der Film deshalb erhalten, weil die Morde dann doch für ein Publikum von 1971 recht heftig und deftig.
Der Höhepunkt findet in der St. Pauls Cathedrale statt und ist eine der besten und anspruchvollsten Szenen in einem Hammerfilm. Hab ich etwa den "Citizen Kane" der Hammerfilme gesehen...grins ?


Bewertung: 10 von 10 Punkten

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