Donnerstag, 22. November 2012

Freitag, der 13te



Regie: Marcus Nispel

Nichts Neues am Crystal Lake

Bekanntermaßen war es nicht Jason selbst, der im ersten Freitag der 13. (Sean S. Cunningham, 1980) sein Unwesen rund um den Crystal Lake trieb, sondern seine Mutter Pamela, die den Tod ihres Sohnes im See an denen rächen wollten, die auf ihn nicht aufgepasst hatten. Doch Jason lebte wie die stolzen neun Sequels und Fortsetzungen eindrücklich bewiesen. Er durfte sogar 2003 gegen Freddy Krueger, der ähnlich euphorisch verehrten Horrorkultikone in den Kampf ziehen.
Und damit wären wir schon bei einem besonders markanten Merkmal der neuen Horrorfilme unserer Dekade. Aus kommerziellen Erwägungen schickt man Kultfiguren vergangener Jahrzehnte (Jason, Michael Myers) erneut ins sichere Blockbusterrennen.
Man verpasst der Rahmenhandlung mehr Schauwerte, mehr harte Gewalt und mehr willige Opfer, meistens aufgrund der erhofften grossen Identifikation mit dem Zielpublikum eben ganz normale Teenies.
Somit sind beim neuen Horrorfilm auch diese kreischenden jugendlichen weiterhin Thema. Es bleibt also beim beliebten Jäger/Opfer Schema.
Die deutsche Regiehoffnung für Hollywood Marcus Nispel (Texas Chainsaw Massacre, Pathfinder) beginnt seine Version des Klassikers mit der Enthauptung der Mutter Pamela Vorhees im Jahre 1980. Springt dann sogleich drei Jahrzehnte weiter.
Wir sind in der Jetztzeit und die schönen, unheimlichen Wälder rings um diesen legendären Crystal Lake sind natürlich ein optimales Ziel für gestresste Teenies, die dort ungestört Sex, Drugs und RocknRoll...äh Hip Hop ausleben können.
In einer sage und schreibe 17 minütigen Eröffnungssequenz gibt es zur Einstimmung als "Warm up" sozusagen 5 Teenies Whitney (Amanda Righetti), Mike (Nick Mennell), Wade (Jonathan Sadowski), Richie (Ben Feldman) und Amanda (America Olivo), die dort in der schönen Natur campen und zwei von Ihnen im grossen Stil Hanfpflanzen suchen, die es dort in Überfülle geben soll. Leider lebt auch der Killer Jason Vorhees (Derek Mears) dort, dieser böse Mann mit Maske und Machete.

Wir ahnen: Der Traum vom Dealen bleibt ein Traum.
Einige Wochen später: Auf der Suche nach seiner verschwundenen Schwester Whitney durchforstet Clay (Jared Padalecki) die Gegend. Eigentlich ist ja nur der See einladend, denn im Hinterland dieser Gegend gibts verrottende Ferienhütten, unfreundliche und leicht debile Anwohner. In der Tanke lernt er eine Clique von neureichen Jugendlichen kennen, die ein Partywochenende am See verbringen wollen. Allerdings extrem konfortabel in der Millionärsvilla des arroganten Schnösels Trent (Travis van Winkle). Nur die nette Jenna (Danielle Panabaker), die Freundin von Trent ist freundlich zu ihm. Vermutlich weil der Naturbursche ihr gefällt...
Nispel hat Erfahrungen in Sachen "Horror-Remake". Wie bereits in "Texas Chainsaw Massacre" verpasst er seiner "Freitag, der 13te" Variante diesen effektiven Kommerzkino-Touch. Er muss natürlich für dieses Ziel den Film so glattbebügelt wie brutal machen.
Natürlich ist der Schocker phasenweise ganz spannend und auch unterhaltsam, er leidet aber stark darunter, dass er sich ausschliesslich in den alt bekannten und klischeehaften Regeln des Genres bewegt und diese zu keinem Zeitpunkt verlässt. Daher wird man kaum Überraschungen vorfinden, es regiert die Standart-Schlachtplatte des Terrorkinos: Die Dummköpfe und die Nervtröten unter den Teenies kommen zuerst dran.
Bleibt die bange Frage: Wie mutig ist Nispel ? Ist das unvermeidliche Final Girl vielleicht diesesmal ein Boy oder kommt alles doch ganz anders..

Bewertung: 5 von 10 Punkten.

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