Donnerstag, 22. November 2012

Das geheime Fenster






















Regie: David Koepp

Ein Stalker namens Shooter

Der Schriftsteller Mort Rainey (Johnny Depp) lebt seit kurzem von seiner Frau Amy (Maria Bello) getrennt in einem einsamen Landhaus, direkt an einem See. Sein derzeit einziger Freund ist der treue Hund, der ihm geblieben ist. Seine Frau lebt inzwischen mit ihrem neuen Lover Ted (Timothy Hutton) zusammen. Mort hat beide in flagranti in einem Motel erwischt und verarbeitet die Trennung noch nicht besonders gut. Er lässt sich hängen, rennt den ganzen Tag mit Morgenmantel und zerzauster Frisur rum. Wirkt matt, blass, depressiv und muss auch noch versuchen ein neues Buch zu schreiben. Doch er kommt da nicht weit. Denn irgendwann taucht der neurotische Shooter (John Turturro) aus einem Hinterwäldlerkaff in Mississippi mit einem Manuskript in der Hand auf und beschuldigt Mort, seine Geschichte "Das geheime Fenster" gestohlen zu haben. Shooter wirkt latent bedrohlich, setzt Mort ein Zeitlimit zum Beweis seiner Unschuld, ab dann würde schlimmeres passieren.
Zuerst bagatellisiert der ständig etwas verpeilte, aber dennoch sympathische Mort die Begegnung. Zum Zeichen, dass es dieser Shooter ernst meint, wird er jeoch beim nächsten Mal schon um einiges distanzloser und droht immer mehr. Mort befasst sich mit dem Manuskript und erkennt plötzlich erschreckende Ähnlichkeiten der beiden Geschichten. Soll er einen Anwalt oder die Polizei einschalten ?


Der Film "Das geheime Fenster" wurde einem Stephen King Roman nachempfunden. Es ist eine Mischung aus Horrorfilm und Psychothriller über einen einsamen Menschen, der plötzlich mit zwei Baustellen (Terror des Fremden sowie Trennung der Frau)konfrontiert wird, die sein Leben immer mehr in eine paranoide Richtung rücken lassen.
Mit Johnny Depp und John Turturro hat Regisseur David Koepp zwei echte Glücksgriffe getätigt. Ihr Schauspiel-Duell ist beeindruckend und dadurch wird der spannungsbogen immer mehr in die Höhe getrieben. Der Film ist nie übertrieben, sondern in all seinen Facetten logisch und beleidigt niemals die Intelligenz seines Publikums mit haarsträubenden Wendungen oder obskuren Plots. Selbst wenn man nach knapp einer Stunde schon was vorausahnen kann, tut dies der guten Unterhaltung keinen Abbruch.
Eine gelungene Genrearbeit.
John Turturro erhielt sogar völlig zurecht 2004 den begehrten Saturn-Award als besten Nebendarsteller.

Bewertung: 6,5 von 10 Punkten.

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