Sonntag, 25. November 2012

Die Tür






















Regie: Anno Saul

Doppelte Existenz...

Der egozentrische Maler David Andernach (Mads Mikkelsen) hat mit Maja (Jessica Schwarz) eine hübsche Frau und eine niedliche kleine Tochter namens Leonie (Valeria Eisenbart). Gemeinsam leben sie in einem netten Haus im Grünen in einer sehr ruhigen Straße, wo lediglich der Proll von Nebenan Siggi Butschma (Thomas Thieme) über den Gartenzaun schimpfend brüllt, weil die Mittagsruhe nicht eingehalten wird.
Doch David führt ein exzessives Künstlerleben und zahlreich sind seine Affären mit anderen Frauen.
Mit der Nachbarin Gia (Heike Makatsch) schiebt er mal bei Abwesenheit von Maja eine schnelle Nummer, obwohl er auf Leonie aufpassen soll.
Während solch einem heftigen Schäferstündchen passiert tatsächlich ein katastrophales Unglück. Das kleine Mädchen will im Garten einen schönen Schmetterling fangen, sie stürzt dabei und fällt in den Swimming Pool, wo sie ertrinkt.
David kann sein geliebtes Kind nur noch tot aus dem Wasser bergen.
5 Jahre sind vergangen: David und Majas Ehe ist zerbrochen. Aus David ist ein alkohlsüchtiges Wrack geworden, der sich seine Schuld noch nicht verziehen hat.
Maja lebt inzwischen mit einem anderen Mann zusammen, auch sie hat den Verlust von damals noch nicht überwunden.
David will sich das Leben nehmen, wird aber von seinem Freund Max (Tim Seyfi) in letzter Sekunde gerettet.
An diesem Abend fällt er nach einem Barbesuch auf die eisglatte Straße und findet dort einen Schmetterling, der zunächst wie tot aussieht, doch dann schlagen seine Flügel wieder. Er folgt dem Tier und kommt an eine Holztür und öffnet diese. Plötzlich ist Sommer und nach einer kurzen Zeit sieht er sich selbst die Straße überqueren, um zu seiner Nachbarin zu gehen. Er ist in einer Zeitreise genau an dem verhängnisvollen Tag vor 5 Jahren angekommen. Schnell gilt es das damalige Unglück in letzter Sekunde zu verhindern, doch das ist erst der Anfang einer verschachtelten Geschichte über eine mysteriöse Zeitreise in eine Parallelwelt der Vergangenheit....



Anno Saul drehte "Die Tür" im Jahr 2009 nach dem Roman "Die Damalstür" von
Akif Pirinçci.
Anfangs ist der Film ein Psychogramm eines Egoisten, der sich durch einen schmerzlichen Verlust und dadurch entstandene Schuldgefühle wandelt, aber dadurch auch isoliert ist.
Dieser herbe Realismus wird durch den Schmetterling aufgegeben und fortan wandelt der Mann 5 Jahre gereift in der Zeit vor 5 Jahren und kann durch sein Einschreiten die Zukunft völlig neu gestalten und entwickeln.
Sein Umfeld ahnt nichts, nur die kleine Leonie merkt, dass dieser David nicht ihr Papa vor 5 Jahren ist.
Die Zeitreise wird bald zur einem Versteckspiel und bald stellt sich gar ein ganz überraschender Horror ein.
Eine gute Genrearbeit aus Deutschland mit einer interessanten Mischung aus Thriller und Mystery. Das Tempo ist angenehm ruhig und dadurch kann Mads Mikkelsen seine Figur sehr glaubwürdig aufbauen.
Am Ende bleibt eine bittere Erkenntniss und eine logische Korrektur beider Zeitebenen.
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.

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