Donnerstag, 22. November 2012

Die Erpresser - Acolytes

 

Regie: Jon Hewitt

Das Aufspüren der Bestie...

Man könnte aufgrund der Optik und dem eigenwilligen Inszenierungs-Stil meinen, einen Film von Gus van Sant zu sehen:
Die Teenager Mark (Sebastian Gregory) und James (Joshua Payne) leben in einer idyllischen wie auch langweiligen australischen Kleinstadt. Die beiden Freunde sind schicksalhaft aneinander gebunden. Sie wurden als kleine Kinder von dem brutalen Schläger und Kinderschänder Gary Parker (Michael Dorman) in übelster Art und Weise sexuell missbraucht. Ausserdem liegt eine seltsame Spannung in der Luft, weil die dritte im Bunde, James attraktive Freundin Chasely (Hanna Mangan Lawrence) auch von dem schüchternen Mark begehrt wird.
Parker ist wieder nach seiner Haft in der Stadt und löst bei den beiden Jungs Angst und Panik aus, die andererseits durch jugendlichen Übermut wieder runtergespielt wird.
Auch der nahegelegene Wald ist oft Platz der Jugendlichen, die dort abhängen. Hier beobachtet Mark auch einen Mann (Joel Edgerton), der ein Grab schaufelt und anschliessend mit einem roten Jeep mit einem auffallenden Reserverad, verziehrt mit dem Bild eines weissen Schmetterlings in Richtung Kleinstadt fährt.
Als er James und Chasely von dieser sonderbaren Beobachtung berichtet, beschließen die Drei dort zu graben. Sie finden die Leiche einer Frau. Sind es sogar die Überreste der vermissten 15jährigen Tanya Lee, von der seit Wochen jede Spur fehlt.
Anstatt bei dieser relevanten Fülle von Beweismaterial die Polizei zu verständigen, zögern vor allem die beiden Jungs bei diesem Schritt. Sie spielen lieber im Stadtpark mit einer Schaukel oder klauen voller Übermut den Wagen von Chaselys Mom.
Dann verennen sie sich in eine perverse Idee mit Folgen....

"Die Erpresser" ist ein australischer Horrorfilm zum Thema Serienkiller, der mal ganz andere Wege geht und dadurch ziemlich frisch und unverbraucht wirkt.
Die jungen Darsteller hatten vorher nicht besonders viel einschlägige Filmerfahrung, was die Glaubwürdigkeit der Geschichte zusätzlich untermauert.
Dies braucht es auch, denn es muss ja irgendwie plausibel vermittelt werden, warum sich in dieser australischen Kleinstadt mit den ruhig wirkenden, weissen schönen Häusern eine Vielzahl von verbrecherischen Abgründen auftun.
Mit einem lakonischen Idenpendent-Charme und einige visuellen Spielereien umschifft der Jungregisseur Jon Hewitt so manche Konstruktion der Story. Es durchzieht eine bedrohliche und leicht unangenehme Stimmung die Schilderung dieser einen Woche der Jugendlichen.
Diese markante Atmosphäre, die die Mischung aus Horrorthriller und Teenagerdrama begleitet, hält auch durchgehend einen guten Spannungsbogen.
In einem solchen Umfeld (Vorstadt/Wald) lässt sich spannender Suspense aufbauen. Das Grauen kommt vor allem gegen Ende aus dem unvermutet schnellen Kippen der Situationen, die auch gar nicht vorhersehbar sind. Grösste Stärke des Films ist aber die eigenwillige Figurenkonstellation des Films, ihre Beziehung zueinander und auch das Aufdecken mancher dunklen Seite der jungendlichen Helden...mich hat der Film trotz einiger Schwächen als bemerkenswerte Genrearbeit bestens überzeugt.

Bewertung: 10 von 10 Punkten

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