Donnerstag, 22. November 2012

Assault - Anschlag bei Nacht



Regie: John Carpenter

Gnadenlose Nacht

John Carpenter ist ja ein Phänomen. In den 70s als Erbe von Peckinpah zum Kultregiesseur avanciert, trotz einer Überzahl von extrem lausigen Filmen (lt. Kritikermeinung) hat er diesen Status bis heute beibehalten können.
Die 70s Schaffensperiode muss wohl als seine Beste angesehen werden, immerhin finden sich Klassiker wie Halloween, Dark Star oder The Fog in seinem Repertoire.
Und insgesamt würde ich den Film schon als einen wichtigen Beitrag des 70s Kino ansehen. Das Setting des Films ist düster, die Kamera fängt kalte, um nicht zu sagen trostlose Bilder einer Metropole ein. Die Gewalt ist allgegenwärtig und es gibt keine Guten oder Bösen. Die Polizei metzelt am Anfang des Films einige Gangmitglieder brutal und ohne Gnade nieder. Dies führt zu einer Eskalation der Gewalt. Horden von Jugendlichen, seltsamerweise ohne Konturen, setzen einen Krieg gegen Ordnung und Bürgerlichkeit in Gang


Als Erstes muss ein harmloser Eisverkäufer und ein kleines Mädchen dran glauben - die nachhaltigst wirkende Sequenz des Films. Der Vater verfolgt die Band und erschiesst einen der Gangbosse, flüchtet in ein Polizeirevier, dass im Begriff ist, für immer geschlossen zu werden.
Lediglich 4 Angestellte (2 DCops/2 Sekretärinnen) sind noch mit Aufräumarbeiten beschäftigt - aufgrund von ernsten Krankheitsanzeichen bei einem Häftling kommt noch ein Schubbus mit einigen Beamten und 3 Häftlingen, die in den Todestrackt verlegt werden sollen, vorbei.
Dann geht auch schon das Geballere los - das kleine Revier wird zur Todesfalle, weil sich um das Gebäude eine ganze Armee von Jugendlichen aufgebaut hat, die morden wollen.
Gelegentliche menschliche Zwischentöne zwischen den drei am Ende übrigbleibenden Helden (ein schwarzer Cop, der Häftling Napoleon Wilson und eine der Frauen) werden zwischen einer Tötungsorgie spannend eingesetzt.
Auch das Ende lässt den Zuschauer so in einer Art Hoffnungslosigkeit zurück - es bleibt ein abschreckender, aber auch genial und hochinteressanter Film ohne Hoffnungsschimmer übrig.


Bewertung: 10 von 10 Punkten

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