Donnerstag, 22. November 2012

Alive or Dead



























Regie: Stephen Goetsch

Da steht ein Bus in der Gegend...

Interessante Drehbuchvariante: Der "Höhepunkt" kommt schon in den ersten drei Filmminuten.
Maria (Ann Henson)fährt nachts auf einsamer Straße Auto, was einigermassen gefährlich ist. Selbst wenn es sich um eine abgelegene Straße handelt. Sie macht heissen Telefon-Sex mit ihrem Lover, schliesst immer wieder entzückt die Augen und reisst sie wieder auf, weil sie ja immerhin auch auf der Straße aktive Verkehrsteilnehmerin ist. Sie sieht trotz der Ablenkung einen am Straßenrand abgestellten Bus und ein weiteres Auto, das scheinbar auch hier im Niemandsland parkt. An einem Fenster des Busses steht "Help me" in roter Farbe (das könnte Blut sein, hau ab) geschrieben. Maria ist klug und will sich nach kurzer Überlegungspause aus dem Staub machen, doch das Schicksal nimmt seinen Lauf: Beim Anfahren platzen gar zwei Reifen und bald entdeckt sie beim Forschen dieses komischen Parkplatzes wohlplatzierte Nägel auf der Fahrbahn und im Bus, neben diversen Leichenteilen, das junge Mädchen Sarah (Angelica May), die erstens angekettet und zweites eine Maske, wie aus "Saw" entliehen, trägt.
Dann naht auch schon der Böse, der ein weiteres Opfer, einen dicken Latzhosenträger, in den Bus schleppt - dann weiterfärht - zu einer frühmittelalterlichen Ritterburg, die künstlich und wie eine Miniaturnachbau wirkt. Gleissende Mittagssonne umgibt diese seltsame Location, wo vielleicht Tage vorher ein Film über die Inquisition in Spanien gedreht wurde.


Lesen Sie bitte auf keinen Fall den Text auf dem DVD-Cover, denn sonst wird der erste Plot gleich verraten.
Und machen Sie sich darauf gefasst, dass dies ein sehr schlechtes C-Picture ist, dass sich nicht eine Sekunde lang die Mühe macht Qualität zu bieten. Regisseur Stephen Goetsch setzt ganz eindeutig auf den absoluten Megatrash und klaut unzusammenhängend bei bereits erfolgreichen Horrorfilmen wie Wrong Turn. Was nichts anderes heisst als Mutanten, die ihre Blutlinie am Leben erhalten wollen. Um nicht gleich als Ideenklauer erkannt zu werden, steckt Goetsch sie in Latzhosen, lässt sie aber auf der Jagd nach Mädchenfleich wirr in der Gegend rumgrunzen.
Doch Goetsch geht noch weiter: Immer wieder unterbricht er das chaotische Treiben durch melancholische Kameraeinstellung, die die Verlorenheit der Protagonistinnen zeigen soll. Ein trauriges Mädchengesicht in Großaufnahme oder ein Mädchen, dass endlich der Hölle entfohen, auf der Landstraße, ziellos umherirrt...um natürlich gleich wieder dort zu landen, wo die Peiniger sind.
Ein wirklich schlechter Film, bei dem ich allerdings irgendwann schmunzeln konnte...

Bewertung: 1 von 10 Punkten

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen