Regie: Richard Kelly
Wenn Frank Langella an der Haustür klingelt...
Richmond, Virginia im Jahre 1976: Arthur Lewis (James Marsden) arbeitet erfolgreich bei der NASA, seine gehbehinderte Frau Norma (Cameron Diaz) ist als Lehrerin angestellt. Mit ihrem Sohn Walter (Sam Oz Stone) leben sie in einem idyllischen Häuschen. Eben war die Familie noch zufrieden, da kommt auch schon eine Pechsträhne: Arthur wird bei der fest eingeplanten Beförderung übergangen, als Gründe für die Absage wird angegeben, dass er den psychologischen Eignungstest nicht bestanden hätte.
Zur gleichen Zeit bekommt auch Norma vom Rektor mitgeteilt, dass die finanziellen Vergünstigungen für Angehörige des Lehrkörpers im nächsten Semester gestrichen werden.
Somit lassen sich für die Zukunft eklatante Geldsorgen ablesen. Eines Morgens findet Norma vor ihrer Haustür in einem Päckchen eine mysteriöse Box mit einem roten Druckknopf. Mit dabei ein Visitenkärtchen eines gewissen Arlinton Stewart (Frank Langella), der dem Ehepaar noch am selben Tag, um 17 Uhr, seine Aufwartung machen möchte.
Tatsächlich öffnet Norma um die angegebene Zeit einem Fremden die Tür. Dessen Gesicht ist durch einen Brand schrecklich entstellt. Mister Steward macht ein unglaubliches Angebot: Wenn einer von Ihnen den Knopf innerhalb der nächsten 24 Stunden drückt, dann erhalten sie die Summe von einer Million Dollar in bar. Der mysteriöse Fremde hat den Geldkoffer schon dabei. Allerdings wird durch den Knopfdruck als Folge gleichzeitig irgendwo auf der Erde irgendein Mensch sterben.
Sollte der Knopf nicht gedrückt werden, dann gibts immerhin als kleine Aufwandsentschädigung 100 Dollar.
Der Mann teilt mit, dass er in 24 Stunden die Box wieder abholen wird.
Es ist schließlich Norma, die nach heftigen Diskussionen mit ihrem Mann den Knopf dann doch spontan drückt.
Arlington Steward erscheint wie versprochen mit dem Geldkoffer. Er teilt dem Paar mit, dass die Box nun neu programmiert wird und an jemanden weitergegeben wird, denn sie bestimmt nicht kennen würden...was sich in etwa anhört, wie wenn Norma und Arthur von den nächsten Button-Pusher eliminiert werden würden. Ab jetzt regiert die Angst, doch das Spiel ist nicht mehr zu stoppen...
"The Box" ist ein Film des "Donnie Darko" Directors Richard Kelly, basierend auf der Science-Ficton Kurzgeschichte "Button, Button" von Richard Matheson.
Wie "Donnie Darko" ist auch "The Box" ein stellenweise sehr faszinierendes, eher vom Mainstream abseits angesiedeltem Stück Kino mit Mystery Anteilen geworden. Der persönliche Alptraum einer sympathischen Familie ist durchweg düster, wird zunehmend surrealer und bleibt rätselhaft. Vielleicht ist dies auch der Grund der eher schlechten Kritik, denn die gängige Sehgewohnheit erwartet doch mehr und mehr Licht ins Dunkel zu bringen. Richard Kelly hat aber eine Freude daran, immer mehr Dunketöne in seinen 70er Jahre Retro Film zu setzen. Grossen Anteil an der Spannung hat einmal mehr ein grossartig aufspielender Frank Langella mit seiner beeindruckten Leinwandpräsenz. Aber auch nasenblutende und stalkende Mitmenschen oder Wasserportale zum Überqueren geben dem Szenario eine Art ausserirdischen Effekt.
Ich fand den Film durchgehend spannend und auch die Frage, ob das Individuum Allgemeinwohl höher einschätzt als persönliche Belange, ist nicht uninteressant....
Bewertung: 7 von 10 Punkten.
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