Sonntag, 25. November 2012

Tattoo

 



















Regie: Robert Schwentke

Rette deine Haut...
 Dunkle Großstadtnacht in Berlin: Eine nackte Frau läuft flüchtend auf der Straße. Sie hat schwere Verletzungen am Rücken. Es sieht so aus, als wäre ihr die Haut abgezogen worden. Als sie in Panik die Hauptstraße erreicht, wird sie von einem Bus erfasst und getötet.
Diese Szene ist gleichzeitig der Auftakt für die Mordkommission nach einem Serienkiller.
Kommissar Minks (Christian Redl) will unbedingt den jungen Marc Schrader (August Diehl), der gerade die Ausbildung in der Polizeischule bestanden hat. Marc ist kein Unbekannter in der Rotlicht- und Drogenszene, sein Bruder sitzt sogar im Knast. Und Minks hat den jungen Polizisten wegen Drogenbesitzes von 2 Ecstasy Pillen in der Hand. Der erfahrene Kollege braucht das Insiderwissen um die Subkultur des Jungen im zu ermittelnden Fall, aber es gibt auch noch einen anderen Grund, weshalb Minks auf die Mitarbeit Schraders in seinem Team so fixiert ist.
Seine Tochter (Jasmin Schwiers)ist von zu Hause abgehauen und seit 2 Jahren in diesem Milieu untergetaucht und verschwunden.
So entsteht eine auf Zwang aufgebaute Zweckgemeinschaft - aber die beiden unterschiedlichen Männer sind bald zu gegenseitigem Respekt und guter Zusammenarbeit fähig.
Inzwischen geht Serienmörder weiter um, der es auf eine ungewöhnliche Beute abgesehen hat: Dieser unbekannte Psychopath sucht sich seine Opfer mit großflächigen Tattoos. Und ganz besonders begehrt sind die 12 Arbeiten des verstorbenen japanischen Meisters Hiromitsu.
In der Wohnung der toten nackten Frau, die als Lynn Wilson indentifiziert wurde, treffen die beiden Cops auf die schöne Blondine und Galeriebesitzerin Maya Kroner (Nadeshda Brennicke).
Der Spur führt sehr bald zu einem gewissen Norbert Günzel (Joe Bausch) und zu dem undurchsichtigen Anwalt Frank Schoubya (Johan Leysen), der einen Klienten betreut, der diese Tattoos leidenschaftlich sammelt. Geht diese Kunstleidenschaft etwa soweit, dass man dafür mordet ?

Robert Schwentke (Fight Plan, R.E.D.) stammt aus Stuttgart und dreht inzwischen erfolgreich in Hollywood. Sein Serienkillerfilm "Tattoo" war sein Debüt aus dem Jahr 2002.
Dabei gelang ihm eine sehr düstere Genrearbeit, die vor allem durch die Schauspielerleistungen und Zusammenspiel des ungleichen Duos Diehl und Redl überdurchschnittlichen Eindruck hinterlässt.
Schwentke hält die morbide Großstadtatmosphäre durchgehend am Laufen, manchmal fehlt es vielleicht dem Film am Tempo, aber insgesamt überwiegt doch eine hohe Eigenständigkeit, die dem deutschen Genrefilm gut zu Gesicht steht.
Natürlich darf man kein Meisterwerk wie "Schweigen der Lämmer" oder "Sieben" erwarten, aber dennoch ist diese Serienkillervariante weit davon entfernt nach dem 08/15 Schema inszeniert zu sein.
Manchmal kommt gar ein Hauch Giallo auf...

Bewertung: 8 von 10 Punkten.

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