Freitag, 23. November 2012

Planet Terror



Regie: Robert Rodriguez

Trashige Quintessenz der billigen Videofilme

Beim Lesen einiger anderer Rezensionen hab ich mich geärgert, weil man plötzlich erfährt, dass die 2-Disc Limited Collector's Edition wirklich Uncut ist, dagegen diese Steelbox Ausgabe trotz FSK 18 gekürzt. Eigentlich absurd, wenn da mal nicht wieder reine Abzocke dahintersteckt: Naiver Kunde kauft zuerst die billigere Ausgabe des Kultstreifens, liest das "Kleingedruckte" nicht, danach muss er feststellen, dass er (falls er den Film wirklich ungeschnitten möchte) noch zusätzlich die Collectors Edition erwerben muss.
Zum Film selbst: "Planet Terror" ist in seiner Machart perfekt. Die Hommage an diese alten Billigstreifen aus den 80s, von denen eigentlich nur sehr wenige wirklich im Kino liefen. Umso mehr wurde man in der Videothek fündig und die meisten Filmfans können sich noch gut an die Zeit vor etwa 25 Jahren erinnern, als 3-4 solcher Trashies für eine tolle Videonight mit Freunden sorgte.
"Planet Terror" bringt diese Zeit zurück mit viel Splatter, Erotik, Witz, Brutalität. Die erste Stunde funktioniert auch prächtig und fulminant, beinahe kommt der Eindruck auf man würde einen verschollenen Carpenter zum ersten Mal sehen. Leider wirkt aber die letzte halbe Stunde etwas uninspiriert, trotz dem Cameo-Auftritt von Quentin Tarantino. Fast kommt sogar ein bisschen Langeweile auf, auch wenn das typisch trashige Szenario mit dem besonders aufgesetzten Höhepunkt und obligatorischen Kopf-Abgeballere weiterhin total stilsicher rüberkommt.



Tarantino hat in "Death Proof" den Geniestreich vollbracht seiner B-Movie Hommage in der letzten halben Stunde noch ein extrem obercooles Finale zu verpassen. Rodriquez Film hat ne völlig konträre Wirkung: "Planet Terror" beginnt klasse und flacht aber leider gegen Ende merklich ab bzw. das Interesse am Billigstreifen mit nem Haufen Zombies, leichtbekleideten Mädels und Söldnern ist irgendwann gesättigt. Die Spannung bleibt aus, weil die Hommage, je perfekter sie daherkommt, kein überraschendes Element oder neues, faszinierendes Bild mehr bieten kann.
Aber war das nicht bei den vielen namenlosen Filmen genauso das Problem, denen Rodriquez hier die Ehre erweist ???


Regie: 4 von 10 Punkten.

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