Freitag, 23. November 2012

Cloverfield

 

Regie: Matt Reeves

Mit der wackligen Handkamera zum Kultfiilm...

Hier ist sie: Die amerikanische Fast Food ? Version zu Dogma 95 und diesen Filmen gedreht mit wackliger Handkamera. Allerdings alle strengen Thesen des Reinheitsgebotes von Vinterberg und Lars von Trier ausser Acht gelassen oder sogar im krassen Widerspruch dazu inszeniert.
Die Handkamera fungiert in "Cloverfield" vor allem als raffiniertes Instrument ein unvorhergesehenes Szenario von apokalyptischen Ausmassen authentisch und realistisch wirken zu lassen, in Wahrheit manipuliert sie uns sehr gut und tut nur so als ob und wir lassen uns auch gerne durch die Suggestivkraft manipulieren, erinnern uns an unsere voyeuristischen Neigungen genau wie am 11. September 2001...ausserdem funktioniert diese 9/11 Variante von Blair Witch Project deshalb so gut, weil die ganze Machart durch die etwas farblosen, in den Tag hinein lebenden, sich fast ausschliesslich über Sex, Job, Camcorder und Handy definierenden Endzwanziger, recht viel authentisches Flair, hohe Identifikation, Coolness und Lifestyle vermittelt...auch wenn die Eingangssequenz, die fast ne Viertelstunde dauert und die Filmfiguren auf einer Party vorgestellt, extrem langweilig und nichtssagend inszeniert wurde. Der Stoff, aus dem die Kultfilme sind, ist aber angelegt...und schon gehts dann auch extrem zur Sache und einer der Protagonisten hat auch immer diese Handkamera mit dabei und filmt ununterbrochen den Angriff einer Art Godzilla-Alien feat. Saurierspinnen auf Manhattan....der Film entfaltet seinen Polarisierungseffekt.


Der moderne Mensch süchtig nach Katastrophenbilder. Sogar Plünderer gaffen beim Klau von Flachbildschirmen nur noch auf die Grossbildleinwand, das Diebesgut Nebensache.
Natürlich fühlt man sich stellenweise an die Berichterstattung am 11. September erinnert, die Handkamera suggeriert eine Doku, eine Live-Schaltung...dieser Eindruck wird lediglich von einigen extrem unrealistischen Drehbuchideen etwas in der Wirkung geschwächt.Beispielsweise die verletzte Freundin in einem Hochhaus, die dann nach der Rettung gleich wieder schnell und gut zu Fuss ist, da fragt man sich, warum die Gute in dieser Katastrophensituation die ganze Zeit in ihrem Appartment auf ihren Retter gewartet hat.
spitzenklasse fand ich "Cloverfield" nicht, allerdings ist der Film sehr spannend und extrem unterhaltsam.


Bewertung: 7 von 10 Punkten.

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