Samstag, 24. November 2012

Pandorum


























Regie: Christian Alvart

Völlig losgelöst...

Im Jahr 2173 sind beinahe alle Ressourcen der Erde erschöpft. Das riesige Raumschiff "Elysium" verlässt den sterbenden blauen Planeten und unser Sonnensystem mit 60.000 Besatzungsmitgliedern in Richtung Tanis, ein Planet weit weg, der aber ähnliche Bedingungen wie die Erde aufweist und somit eine Überlebens- und Besiedelungsmöglichkeit für die menschliche Rasse bietet.
Der Film "Pandorum" beginnt damit, dass die beiden Astronauten Bower (Ben Foster) und Payton (Dennis Quaid) aus einem jahrelangen Tiefschlaf erwachen, die Folge des langen Schlafes ist ein Gedächtnisverlust, der sie zunächst orientierungslos macht und der nur nach und nach Bruchstücke der Vergangenheit liefert.
Die beiden Männer wissen anfangs weder, wo sie sind, noch was ihre eigentliche Mission war. Das rudimentäre Wissen über ihre eigene Funktion an Bord kommt langsam zurück und so versuchen sie die gemeinsam Bruchstücke ihrer Erinnerung zusammenzusetzen und Schlüsse zu ziehen.
Sie reden über diesen Pandorum-Effekt, eine Art Weltraumkoller, der die Astronauten in eine Art Psychose mit Wahnvorstellungen drängt. Bower erinnert sich auch daran, dass die Reisenden ein Mutagen verabreicht bekamen, um besser mit die Lebensbedingungen auf Tanis zurechtzukommen.
Anscheinend gehören sie beide zu dem Team 5, das für die Wachablösung dieses gigantischen Kolonialisierungsschiffes vorgesehen war.
Doch vorerst scheint es, dass die beiden alleine sind.
Die Energieversorgung des Raumschiffs steht kurz vor dem Kollaps und ihnen bleibt nur noch sehr wenig Zeit zur Rettung. Der junge Bower dringt in die düsteren Gänge des Raumschiffs vor, während der ältere und vorgesetzte Payton ihn über Funk durch die verlassenen Luftschächte und labyrinthartigen Gänge dirigiert. Bald merkt Bower, dass sie nicht alleine sind. Es gibt weitere Überlebende an Bord und sogar Bösartige menschenähnliche Kriegerwesen mit Hang zum Kannibalismus lauern in den dunklen Gängen. Der Weg zum rettenden Reaktor ist alles andere als ein Spaziergang...


In den letzten Jahren gab es leider nur wenig nennenswerte Science-Fiction Filme, es lag fast schon der Verdacht nahe, dass das Genre in die Bedeutungslosigkeit abglitt. Immerhin gibt es derzeit wieder erfreuliche Belebungstendenzen. "District 9" wurde ein grosser Erfolg und nun liegt mit "Pandorum" wieder eine Genrevariante vor, die den Menschen bei der Erkundung ins All zeigt.
Science-Fiction-Filme fungieren dann am besten, wenn sie neben der Vision auch noch ein Abbild ihrer Zeit präsentieren. Ein Spiegeln der Gegenwart und eine sich daraus ableitende Zukunft. Eigentlich sollte das Genre on Top sein bei all den zukunftsträchtigen Fragen und "Pandorum" ist zumindest der löbliche Versuch dazu.
Regie der deutsch-amerikanischen Coproduktion führte Christian Alvart, der sich durch den Serienkillerfilm "Antikörper" bereits einen Namen gemacht hat.
Sein Science-Fiction Beitrag pendelt zwischen mysteriösem Pessimismus und schnellgeschnittener Action der Marke "Jäger und Gejagte" hin- und her. Dabei sind die kriegerischen Wesen sehr gut gelungen und wirken angsteinflössend. Vielleicht wären etwas weniger hektische Schnitte und auch etwas weniger dominierende Computer Generated Imagery kein Fehler gewesen.
Das Setting ist allerdings klasse und auch der Kameramann Wedigo von Schultzendorff leistet gute Arbeit.
Auch die Darsteller Ben Foster, Dennis Quaid oder Cam Giganet in der Nebenrolle des jungen Gallo können überzeugen.
Der hohe Spannungslevel des Anfangs kann leider nicht ganz gehalten werden, denn Alvart setzt zur Mitte mehr auf Action statt auf beklemmende Atmosphäre, dies führt zu einem unterhaltsamen Genrewerk mit Möglichkeiten, die leider aufgrund des "Bum Bum Faktors" nicht voll ausgespielt werden. Hier wäre mehr drin gewesen...trotzdem 4 Sterne, für ein mögliches Kultpotential ähnlich wie "Pitch Black" und vor allem auch für die längst schon überfällige Belebung des Genres.
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.

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