Donnerstag, 22. November 2012

Mutants

Regie: David Morlet

Französische Zombies im Schnee...

 Eine französische Variante zu "28 Days later" mit deutlichen Anleihen aus dem Cronenberg Klassiker "Die Fliege":
Es herrscht tiefster Winter. Ein Bus mit 4 Personen fährt durch eine einsame Schneelandschaft.
Diese Menschen im Krankenwagen sind auf der Flucht. Es handelt sich um die schwangere Ärztin Sonia (Helene de Fougerolles), ihren Freund Marco (Francis Renauld), die Polizistin Virgile (Dida Diafat) und einen Schwerverletzten. Bereits im Sommer begann die Katastrophe in der Verbreitung eines Virus, der weite Teile der Bevölkerung zu blutgierigen Zombies (in Frankreich werden sie Mutanten genannt) werden ließ.
Die einzige Rettung scheint eine Militärbasis mit dem Namen Noah zu sein, diese befindet sich irgendwo in diesem tief winterlichen Gebiet.
Der Sprit ist bald alle und auch die karge Gegend bleibt gefährlich. Die Mutanten sind überall. Nach kurzer Zeit ist nur noch das verliebte Paar übrig und verschanzt sich in einem verlassenen riesigen Gebäudekomplex, das an eine Klinik erinnert.


Dort verschlimmert sich der Zustand von Marco, der sich kurz vorher verletzt hat und die Ärztin, die wohl gegen das Virus immun sein muss, ist damit beschäftigt, die Verwandlung ihres Geliebten aufzuhalten und hegt noch eine kleine Hoffnung, dass ihr Blut ein Gegenmittel möglich machen könnte. Aber es sind höchstens 3 Tage bis zum Ausbruch Zeit. Marco spuckt bald Blut, verliert Haare und Zähne und wird zunehmend zur Gefahr, weil er seinen Blutdurst immer weniger unter Kontrolle hat. Dies ist nicht die einzige Gefahr. Als es Sonia gelungen ist, im Gebäudekomplex das elektrische Licht wieder in Gang zu setzen, lockt dies natürlich die Mutanten an. Aber auch eine Gruppe weiterer Überlebender, die ziemlich zwielichtig erscheinen, trifft bald ein...
"Mutants" ist David Morlets Regiedebüt und erhält natürlich durch den Siegeszug französischer Horrorfilme wie "Inside" oder "Martyrs" auch eine hohe Erwartungshaltung. Im optischen Part gelang ihm auch ein guter Film: Die winterliche Landschaft und die sterile Ambiente in dem Gebäude sorgen für ein klirrend kalte Stimmung. Leider hat der Film aber Probleme damit zwei verschiedenen Ansprüchen gerecht zu werden: Einerseits setzt der Film total auf Action und effektive Splatter- und Goreszenen. Andererseits baut er gleich nach einem fulminanten Einstieg eine Art Drama zwischen zwei Liebenden auf, bei dem sich der eine immer mehr zur Bestie durch eine schleichende Krankheit verwandelt. Diese Thematik bekommt im Mittelteil sehr viel Raum, der Film begnügt sich aber m.E. mit allzu oberflächlichen optischen Reizen. Diese Szenen sind dann zwar krass und erinnern tatsächlich an den Zerfall von Jeff Goldblum zur Fliege, aber sie erreichen zu keiner Zeit diese verzweifelte Dimension, die Cronenberg mit seinen Bildern gelang. Daher wirkt der Film insgesamt etwas zerfahren und im Mittelteil etwas langatmig und hölzern. Was bleibt ist akzeptable Unterhaltung mit einigen Schwächen....

Bewertung: 6 von 10 Punkten.

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