Donnerstag, 22. November 2012

Mr. Brooks






















Regie: Bruce A. Evans

Ein Serienkiller ist auch nur ein Mensch...

"Mr. Brooks" (Kevin Costner) ist ein ehrenwerter Bürger, Eigentümer einer erfolgreichen Firma, glücklich verheiratet, Tochter studiert an rennomiertem College...alles könnte so schön sein, wäre da nicht das Andere Ich von Brooks (William Hurt), der böse andere Mann in seinem Kopf.
Sein Alter Ego versucht ihn 24 Stunden am Tag fürs alte Hobby Morden zu überreden, doch Brooks war 2 Jahre stark, aber in dieser Nacht funktioniert der "Nein" Appell ans Gewissen nicht mehr.
Brooks erschiesst wie immer ein Liebespaar beim Poppen, das Ganze wird eingeleitet mit einem "Hallo" des Mörders, nach ein paar Sekunden werden die verdutzten Gesichter der Beobachteten angsterfüllt, dann drückt Brooks ab. Und verschwindet...bei diesem Mord lief er aber kurz ans Fenster, die Vorhänge waren nicht zugezogen, weil die beiden Opfer sich gerne zeigten und somit taucht am nächsten Tag "Mr.Smith" auf. Ein Voyeur und Hobbyfotograf, der Bilder von am Fenster stehenden Brooks geschossen hat und unseren gebeutelten Serienkiller fortan erpresst. Brooks soll beim nächsten Mal Smith mitnehmen, weil dieser auch einen bis dahin nie erlebten Kick als Zuschauer eines Mordes gehabt hat, der Mann hat Blut geleckt und will mehr.
Dabei dachte unser Mr. Brooks ans Aufhören und freut sich mit seiner Frau aufs Enkelkind. Die Tochter hat nämlich überraschend das College geschmissen, ist schwanger von "irgend so nem Typ", aber der Vater wird den Verdacht nicht los, dass sie wieder mal mehr ausgefressen hat, als sie sagt. Ja, er hat Angst, dass die "Böse Saat" sich weitervererbt hat...grins.


Und tatsächlich ist das Töchterchen auch nicht unbedingt eine Ausgeburt an Herzlichkeit.
Allein in diesen sonderbaren Ideen steckt viel makabrer Humor, der Sympathieträger Costner ist natürlich, obwohl völlig gegen das Image und die Erwartungshaltung besetzt, regelrecht eine Traumbesetzung. Hier kann tatsächlich sogar einiges an Hitchcock Flair durch den Täter vermittelt werden, Brooks hat was von Bruno Anthony, von Onkel Charly, vom Krawattenmörder und auch was von Norman Bates.
Durch das Auftauchen einer Art Clarice Starling, der Sonderermittlerin Tracy Atwood (Demi Moore), die sich gerade in einer zähe Scheidung von einem geldgierigen Arschloch befindet, ist zwar grosse Spannung ohne Leerlauf gegeben.
Denn Atwood jagt nicht nur seit Jahren unseren Serienkiller Brooks, weitere Gefahr droht durch einen weiteren Mörder, der aus dem Knast ausgebrochen ist und sich an Atwood rächen möchte.
Ich glaube diese weiteren, für Serienkillerfilme üblich verdächtigen Handlungsstränge wären gar nicht unbedingt notwendig gewesen, vielleicht hindern sie "Mr. Brooks" sogar daran, dieses fiese und feine Meisterwerk zu sein, dass auf die 3 Grundideen abgespeckt (Anderes Ich des Täters, familiäres Erbe, Tatbeobachtender Voyeur) wahrscheinlich mühelos funktioniert hätte

Bewertung. 6,5 von 10 Punkten

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