Regie: Roy Ward Baker
Zwei Brüder in den Klauen des Blutsaugers...
1970 entstand mit der Regie von Roy Ward Baker (Einer kam durch, Asylum) das fünfte Hammermovie mit Christopher Lee als Dracula. Baker sollte noch mehr Hammerfilme drehen und in den 70ern realisierte er einen Teil der Karnstein-Trilogie "Gruft der Vampire" sowie "Die 7 goldenen Vampire".
Anfang der 70er Jahre schien für Hammer bereits die goldene Zeit langsam vorbei und das Studio musste viel Erotik und nackte Haut in die klassischen Horrorstoffe mischen, damit das Interesse an der Kinokasse nicht noch mehr abebbte.
So wurde bereits zwei Jahre später der sechste Teil der Dracula Reihe ins Swinging London verlagert, weil man da "Mini-Mädchen" noch besser in Szene setzen konnte.
Doch zurück zu "Scars of Dracula" wie "Dracula - Nächte des Entstetzen" im Original heisst. Der Film steht natürlich in Sachen Popularität den vorhergehenden Filmen, vor allem den legendärem Erstling oder der Fortsetzung "Blut für Dracula" um einiges nach und ist auch heute immer noch weitestgehend unbekannt.
Obwohl Roy Ward Baker eine sehr gelungene, extrem düstere und die vielleicht brutalste Dracula-Variante präsentiert:
Das gespuckte Blut einer riesigen Fledermaus erweckt die Überreste des Vampirs wieder zu neuem Leben. Natürlich verfällt er gleich wieder seinem Blutrausch und kurz darauf wird die blutleere Leiche eines jungen Mädchens entdeckt. Die verängstigten Dorfbewohner wissen sofort, dass das Monster Graf Dracula (Christopher Lee) wieder zurückgekehrt ist. Wütend und zu allem entschlossen eilen sie geschlossen zum Schloß des Grafen. Die Frauen sollen in der Dorfkirche warten, bis die siegreichen Männer wieder zurückkommen. Der Pfarrer begleitet den Lynchmob, der ins Schloß eindringt und alles niederzubrennen. Als sie vom Schloss zurückkehren und die Kirche betreten, müssen sie schockiert das Ergebnis eines teuflischen Blutbades erblicken, riesige Fledermäuse haben auf Befehl des Fürsten der Nacht sämtliche Frauen bestialisch getötet und verstümmelt.
Einige Zeit später in der Stadt: Die Brüder Paul (Christopher Matthews) und Simon Carlson (Dennis Waterman) leben dort. Während der ältere Simon mit Sarah Framson (Jenny Henley) verlobt und seriös ist, gilt der jüngere Paul als Frauenheld.
Er lässt sich auf ein Tête-à-tête mit der Tochter des Bürgermeisters ein, doch der strenge Vater erwischt die Turteltauben in flagranti und will nun Paul zur Rechenschaft ziehen.
Paul flieht aus dem Dorf und kommt zufälligerweise zuerst in das abgelegene Dorf mit seinen inzwischen feindseligen und argwöhnischen Bewohnern. Dann gehts weiter in die Schloßruine und er trifft auf Klove (Patrick Throughton), den Diener und Sklaven des Grafen, der immer wieder von seinem Herrn gegeiselt wird. Auch die hübsche Tania (Anouska Hempel) hält sich dort auf. Grund genug anzunehmen, dass der Hausherr auch nicht fern ist. Paul verschwindet und sein Bruder Simon macht sich auf die Suche nach dem Vermissten....Ein fieser, trashiger Mitternachts-Vampirfilm hat Roy Ward Baker inszeniert, der ziemlich gut unterhält und nochmals die alte Stärke des legendären Studios beweist. Die Mischung aus plüschigem Grusel und leicht progressiven 70er Anteilen ist gut gelungen. Vielleicht ist "Scars of Dracula" sogar der drittbeste Dracula mit Christopher Lee...
Bewertung: 7,5 von 10 Punkten.
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